bpa-Chef Meurer sieht Kompromiss zur Pflegeausbildung skeptisch - „Keine Reform im Schweinsgalopp“

Berlin/Saarbrücken · Der Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste (bpa), Bernd Meurer, hält den von der großen Koalition gefundenen Kompromiss zur Neuregelung der Pflegeausbildung für ungeeignet, die Attraktivität des Pflegeberufs zu erhöhen.

 Eine Frau hält in einem Seniorenpflegeheim die Hand einer alten Dame.Location:Berlin

Eine Frau hält in einem Seniorenpflegeheim die Hand einer alten Dame.Location:Berlin

Foto: dpa (Symbolbild)

"Diese Reform wird sicher nicht zu einem Mehr an Auszubildenden führen", sagte Meurer der "Saarbrücker Zeitung" (Dienstag-Ausgabe). Für die Auszubildenden und für die Ausbildungsbetriebe werde es komplizierter.

Zugleich warnte Meurer davor, die Reform überhastet im Parlament zu beschießen. "Hier geht es um eine zentrale Zukunftsfrage unserer Gesellschaft, die löst man nicht im Schweinsgalopp". Nun komme es auf die Details an, so Meurer. "Sich jetzt vom 24. September abhängig zu machen, bloß weil man sich unter Zeitdruck setzt, hielte ich für grob fahrlässig", meinte der bpa-Chef mit Blick auf die Bundestagswahl im Herbst.

Union und SPD hatten sich in der vergangenen Woche darauf geeinigt, die bislang getrennten Ausbildungswege zum Alten-, Kranken- und Kinderpfleger in den ersten beiden Lehrjahren zusammenzuführen. Die Azubis können aber selbst entscheiden, ob sie im dritten Lehrjahr einen generalistischen Abschluss für alle drei Berufe oder einen spezialisierten Abschluss für einen davon anstreben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort