"Ich sehe Obama bisher vorne"
Welche Chancen hat Romney?Leibrecht: Romney gilt im Vergleich zu Obama bei vielen amerikanischen Wählern als weniger charismatisch. Aber sein Vorteil ist schon, dass er aus den Reihen der Republikaner der wohl aussichtsreichste Kandidat ist. Viel wird davon abhängen, ob er die tief zerstrittene republikanische Partei jetzt wieder einigen kann. Das wird schwierig genug werden
Welche Chancen hat Romney?Leibrecht: Romney gilt im Vergleich zu Obama bei vielen amerikanischen Wählern als weniger charismatisch. Aber sein Vorteil ist schon, dass er aus den Reihen der Republikaner der wohl aussichtsreichste Kandidat ist. Viel wird davon abhängen, ob er die tief zerstrittene republikanische Partei jetzt wieder einigen kann. Das wird schwierig genug werden. Denn Romney gilt in den eigenen Reihen als nicht konservativ genug. Insofern sehe ich Obama bisher vorne.
Wo ist Obamas wunder Punkt?
Leibrecht: Das ist eindeutig die wirtschaftliche Entwicklung in Amerika. Obama wird vorgeworfen, bei der Bekämpfung der Wirtschaftskrise nicht sonderlich erfolgreich gewesen zu sein. Auch wenn die Konjunktur etwas in Schwung gekommen ist, fehlt es massiv an Arbeitsplätzen. Außerdem stellt sich nach wie vor die Frage des Abbaus der immensen Staatsverschuldung. Und Obama werden auch die steigenden Benzinpreise angelastet. Wie bei uns ist das in den USA ein wichtiges Thema.
Welches Handicap hat Romney?
Leibrecht: Ganz klar seine Glaubwürdigkeit bei den amerikanischen Wählern. Er selbst hat zum Beispiel in seinem Heimatstaat eine Gesundheitsreform durchgeführt, die der Obamas gleicht. Als Präsident will er die Reform aber wieder zurücknehmen. Auch setzt Romney anders als Obama auf Steuersenkungen für die oberen Einkommensklassen, um die Wirtschaft wieder in Schwung zu bekommen. Er selbst hat aber offenbar stark vom ungerechten US-Steuersystem profitiert.
