Gemeinsame Aufgabe

Meinung:Gemeinsame Aufgabe

Von SZ-KorrespondentHagen Strauß

Betrachtet man nur die Entwicklungen, die zum Beispiel das Bundesinnenministerium veröffentlicht hat, dann ist die Zahl der rechtsextremistischen Übergriffe in Ostdeutschland überproportional hoch. Auch gibt es viele Studien, in denen erklärt wird, weshalb im Osten Ressentiments gegenüber Ausländern eher verbreitet sind als anderswo in der Republik. Die Veränderungsprozesse der letzten 25 Jahre sind eine Erklärung. Daraus den Rückschluss zu ziehen, Fremdenfeindlichkeit ist ein rein ostdeutsches Phänomen, wäre falsch - und fatal. Diese Probleme gibt es auch im Westen. Und wie. Dortmund beispielsweise gilt unter Experten als braune Hochburg in den alten Ländern. Wer zudem bei diesem Thema nur die ostdeutsche Brille aufsetzt, ignoriert, dass die Bekämpfung von Intoleranz eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist. Rassismus ist schließlich oft auch eine Erscheinung in der Mitte der Gesellschaft. Was daher besonders beunruhigend ist, dass offener Rechtsextremismus in ganz Deutschland salonfähiger geworden ist.

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