Erneut Schiffe vor Ostafrika gekapert

Singapur/Athen. Vor der Ostküste Afrikas haben am Wochenende erneut Piraten zugeschlagen: Seeräuber kaperten zunächst am Samstag vor der Küste Kenias einen Tanker mit einem deutschen Kapitän an Bord, gestern meldete eine Bremer Reederei den Übergriff auf einen ihrer Schwergutfrachter. Dass Deutsche an Bord sind, wurde zunächst nicht offiziell bestätigt

Singapur/Athen. Vor der Ostküste Afrikas haben am Wochenende erneut Piraten zugeschlagen: Seeräuber kaperten zunächst am Samstag vor der Küste Kenias einen Tanker mit einem deutschen Kapitän an Bord, gestern meldete eine Bremer Reederei den Übergriff auf einen ihrer Schwergutfrachter. Dass Deutsche an Bord sind, wurde zunächst nicht offiziell bestätigt. Nach dem Ende der Monsunsaison haben die Aktivitäten der meist somalischen Piraten im Indischen Ozean zugenommen. Die EU bekämpft mit ihrer Mission "Atalanta" die Piraterie am Horn von Afrika.Nach fast 24 Stunden nahm der deutsche Kapitän des Flüssiggastankers "York" Kontakt mit der Managerfirma in Griechenland auf. "Der Besatzung geht es gut. Mehr kann ich jetzt nicht sagen", sagte ein Sprecher des Unternehmens Interunity Management Corporation (IMC) am Sonntag. An Bord seien außer dem Kapitän insgesamt 16 Besatzungsmitglieder. Die Piraten haben bislang ihre Forderungen nicht genannt. "Das tun sie meistens einige Tage nach der Kaperung", sagte der Sprecher. Im zweiten Pirateriefall berichtete Beluga Shipping mit Sitz in Bremen, man habe gestern Morgen einen Notruf von Bord des Schwergutfrachters "Beluga Fortune" erhalten. Man könne bestätigen, dass es sich wohl um eine Kaperung durch somalische Piraten handele.Der Verband deutscher Reeder (VDR) forderte unterdessen erneut einen besseren Schutz vor Piratenüberfällen. "Die Piraterie im Indischen Ozean und im Golf von Aden bleibt ein ernstes Problem und stellt eine tägliche Lebensbedrohung für unsere Seeleute dar", sagte VDR-Hauptgeschäftsführer Ralf Nagel in Hamburg. Seit mehr als zwei Jahren seien im Durchschnitt ständig 400 Seeleute verschiedener Nationen in der Gewalt von Geiselnehmern.Von somalischen Piraten geht auf den Meeren große Gefahr aus. Auch im Jahr 2010 verübten sie bislang wieder die meisten Schiffsüberfälle. Bis Ende September gingen nach Angaben des Internationalen Seefahrtsbüros (IMB) 44 Prozent aller Piratenakte auf das Konto der somalischen Seeräuber. dpa

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