Bundeswehr verbessert Hilfe für traumatisierte Soldaten

Berlin. Traumatisierte Soldaten sollen künftig mehr Hilfe für ihre Rückkehr in ein normales Leben bekommen. Der Bundestag beschloss gestern einstimmig die Einrichtung einer zentralen Anlaufstelle für Betroffene sowie die Erforschung von Posttraumatischen Belastungsstörungen. Zudem soll es eine anonyme Hotline geben

Berlin. Traumatisierte Soldaten sollen künftig mehr Hilfe für ihre Rückkehr in ein normales Leben bekommen. Der Bundestag beschloss gestern einstimmig die Einrichtung einer zentralen Anlaufstelle für Betroffene sowie die Erforschung von Posttraumatischen Belastungsstörungen. Zudem soll es eine anonyme Hotline geben.

Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU, Foto: dpa) mahnte: "Seelische Verwundungen sind genauso ernst zu nehmen wie körperliche." Ein Trauma - etwa durch schreckliche Erlebnisse in einem Auslandseinsatz - dürfe nicht als Schwäche empfunden werden. Der Minister ermutigte Soldaten, Hilfsangebote anzunehmen: "Je schneller sich unsere Soldaten in ärztliche Behandlung begeben, desto größer sind ihre Chancen auf Gesundung." Die Zahl der erkrankten Soldaten sei von 121 im Jahr 2005 auf 245 im vorigen Jahr gestiegen. "Dieser Anstieg ist sehr ernst zu nehmen", sagte Jung. Vor allem Rückkehrer aus Afghanistan seien betroffen. Die Zunahme der Erkrankungen liege zum einen an der "Einsatzintensität", zum anderen aber auch an der zunehmenden Bereitschaft der Soldaten, sich behandeln zu lassen.

Mehrere Abgeordnete beklagten, dass sich die Bundeswehr erst jetzt, etliche Jahre nach ihrem ersten Auslandseinsatz Anfang der 1990er Jahre, diesem Thema stelle. dpa

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