Wider das Schweigen

Meinung:Wider das Schweigen

Von SZ-RedakteurinChristine Longin

Fast fünf Jahrzehnte lang hat Jacqueline Sauvage die Gewalt ihres Mannes ertragen. Ein ganzes Dorf wusste Bescheid über die Grausamkeiten in ihrer Familie, ohne dass irgendjemand etwas unternahm. Und Sauvage selbst erstattete keine Anzeige. Sie traute sich eher den Mord zu als den Gang zu den Behörden. Genau darin liegt das Erschütternde ihrer Geschichte. Einer Geschichte, mit der sie nicht alleine ist, denn nur etwa ein Zehntel der Opfer gibt häusliche Gewalt zu Protokoll. Das Schicksal von Jacqueline Sauvage ist ein Appell an alle, die Mauer des Schweigens einzureißen. Nachbarn, Kollegen, Lehrer - alle sind gefragt, damit nicht noch einmal eine ganze Familie fast fünf Jahrzehnte lang leiden muss.

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