Franzosen debatieren nach Begnadigung über häusliche Gewalt

Paris · Die am Sonntag vom französischen Präsidenten François Hollande begnadigte Mörderin Jacqueline Sauvage bringt das Thema häusliche Gewalt in die Schlagzeilen. "Wir können endlich an den Lebensbedingungen der Frauen in Frankreich arbeiten und leider hat Jacqueline Sauvage einen sehr, sehr hohen Preis dafür bezahlt, dass wir endlich vorankommen", sagte die Vorsitzende des Unterstützerkomitees, die Schauspielerin Eva Darlan.Frauenrechtlerinnen wie Darlan fordern, künftig das Recht auf eine verzögerte Selbstverteidigung festzuschreiben.

Denn Sauvage habe sich mit ihrer Tat ja nur selbst geschützt - allerdings mit zeitlicher Verzögerung.

Sauvage war 47 Jahre lang von ihrem Mann misshandelt worden. Die 68-Jährige hatte im September 2012 ihre Ehemann ermordet und wurde dafür zu zehn Jahren Haft verurteilt. Im Gefängnis wurde die Frau mit den hochgesteckten graublonden Haaren und der runden, randlosen Brille schnell zu einer Symbolfigur im Kampf gegen häusliche Gewalt. 436 000 Unterzeichner, darunter Prominente wie Daniel Cohn-Bendit , fand die Petition "Liberez Jacqueline" (Befreit Jacqueline).

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