Türkische Behörden: Eifersucht Grund für Massaker

Istanbul. Nach dem Massenmord auf einer Hochzeit im Südosten der Türkei hat ein Gericht acht Verdächtige in Untersuchungshaft genommen. Nach ersten Ermittlungen sei die Tat, bei der Maskierte mit Sturmgewehren 44 Menschen erschossen, aus Eifersucht erfolgt, sagte gestern der Gouverneur der Provinz Mardin, Hasan Dururer

Istanbul. Nach dem Massenmord auf einer Hochzeit im Südosten der Türkei hat ein Gericht acht Verdächtige in Untersuchungshaft genommen. Nach ersten Ermittlungen sei die Tat, bei der Maskierte mit Sturmgewehren 44 Menschen erschossen, aus Eifersucht erfolgt, sagte gestern der Gouverneur der Provinz Mardin, Hasan Dururer. "Ich glaube, der Angriff war seit Tagen vorbereitet", sagte er. Die Täter hätten den Eindruck einer terroristischen Tat erwecken wollen. Unter den Verdächtigen sei auch ein 14-jähriger Junge. Die Festgenommenen nutzten in den Vernehmungen ihr Recht zur Aussageverweigerung, sagte der Gouverneur. Deswegen seien alle Berichte über Äußerungen der Festgenommenen falsch. Türkische Zeitungen berichteten, die Täter hätten erklärt, sie hätten alle 200 Gäste der Hochzeit töten wollen, um Zeugen des Angriffs zu beseitigen. Nach dem Blutbad wächst in der Türkei Kritik am System der im Kampf gegen die verbotene Kurdische Arbeiterpartei PKK aufgerüsteten Dorfmilizen, weil mehrere der Angreifer Mitglieder solcher Milizen sind. Mehrere Politiker der Opposition und der Regierungspartei AKP forderten, die bisherige Strategie auf den Prüfstand zu stellen. Der AKP-Abgeordnete Adburrahman Yetkin forderte zu klären, ob das System der Dorfschützer die Straftat begünstigt habe. Die oppositionelle Republikanische Volkspartei will eine Delegation in die Region schicken. dpa

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