Trotz Gewalt-Verbots Fast jeder Zweite hat nichts gegen den „Klaps auf den Po“

 Ulm · Die Ohrfeige für ein Kind ist gesetzlich verboten. Viele Bürger halten sie dennoch für in Ordnung.

 Wer die Hand gegen ein Kind ausstreckt, sollte erstmal ins Gesetz schauen.

Wer die Hand gegen ein Kind ausstreckt, sollte erstmal ins Gesetz schauen.

Foto: dpa/Patrick Pleul

Ungeachtet eines klaren Verbots, das vor 20 Jahren Gesetz wurde,  hält in Deutschland offenbar fast jeder Zweite zumindest leichte  körperliche Gewalt gegen Kinder in der Erziehung für angebracht. Dies ergab eine Umfrage des Uniklinikums Ulm im Auftrag des Deutschen Kinderschutzbundes und Unicef, die am Donnerstag vorgestellt wurde. Einen „Klaps auf den Hintern“ findet demnach 44,7 Prozent der Befragten für angemessen. Immerhin: Vor 15 Jahren waren es in einer vergleichbaren Studie noch rund drei Viertel.

Nach der aktuellen Studie halten derzeit rund 23 Prozent sogar eine Ohrfeige für in Ordnung, 7,2 Prozent lehnen nicht mal eine „Tracht Prügel“ für Kinder ab. Von Männern werden sogenannte Körperstrafen eher befürwortet als von Frauen. Auch das Alter ist ein Faktor. Befragte über 60 Jahren hielten zu 65 Prozent den „Klaps auf den Hintern“ für angemessen, Befragte unter 31 Jahren stimmten dem nur zu 45 Prozent zu. Die Wissenschaftler befragten im Frühjahr 2503 repräsentativ ausgewählte Personen.

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