Steve Fossetts Schicksal geklärt

San Francisco. Der legendäre US-Abenteurer Steve Fossett hat zahlreiche Rekorde aufgestellt und waghalsige Expeditionen überlebt. Am Ende wurde ihm ein Flug über die malerische kalifornische Sierra-Nevada-Bergkette zum Verhängnis

 Steve Fossett neben seinem Rekordflugzeug "Virgin Atlantic Global Flyer". Sein letzter Flug endete tödlich - es blieben nur Wrackstücke übrig (unten). Fotos: dpa

Steve Fossett neben seinem Rekordflugzeug "Virgin Atlantic Global Flyer". Sein letzter Flug endete tödlich - es blieben nur Wrackstücke übrig (unten). Fotos: dpa

San Francisco. Der legendäre US-Abenteurer Steve Fossett hat zahlreiche Rekorde aufgestellt und waghalsige Expeditionen überlebt. Am Ende wurde ihm ein Flug über die malerische kalifornische Sierra-Nevada-Bergkette zum Verhängnis. 13 Monate nach dem mysteriösen Verschwinden des Piloten gibt es nun Gewissheit: Sein Leichtflugzeug zerschellte in über 3000 Metern Höhe nahe der Ortschaft Mammoth Lakes an einer Bergwand

Alles deute auf einen "tragischen Unfall" ohne Überlebenschance hin, so Mark Rosenker, Ermittler der nationalen Flugaufsichtsbehörde NTSB. Die Maschine habe nach dem Aufprall Feuer gefangen. Nur "ganz geringe" Spuren menschlicher Überreste wurden in den weit verstreuten Trümmern gefunden. Sie sollen einer DNA-Analyse unterzogen werden. Andere mutmaßen, dass wilde Tiere Teile der Leiche in das dichte Unterholz verschleppt haben.

Ganz in der Nähe hatte ein Wanderer zu Beginn der Woche Fluglizenzen mit Fossetts Namen, einen Pullover und zehn 100-Dollar-Noten gefunden. Abseits von Wanderwegen stieß der 43-jährige Preston Morrow auf die ausgeblichenen Geldscheine. "Wow, Hundert-Dollar-Noten", war seine erste Reaktion, ohne den Fund mit dem Verschollenen in Verbindung zu bringen. Erst einen Tag später alarmierte er die Polizei.

Fossett war im Februar auf Antrag seiner Ehefrau Peggy Fossett von für tot erklärt worden. Am Donnerstag bedankte sich die Witwe bei den Helfern. Der Fund des Flugzeugs würde ihr endlich erlauben, "dieses schmerzhafte Kapitel in meinen Leben zu schließen".

Fossett wollte am 3. September 2007 auf einem Rundflug mit einer einmotorigen Maschine eine Piste für einen Rekordversuch mit einem raketengetriebenen Fahrzeug ausfindig machen. Eigentlich keine Herausforderung für jemanden, der 2002 die erste Solo-Nonstop-Umrundung der Erde in einem Ballon meisterte und drei Jahre später mit dem Leichtflugzeug "Global Flyer" als erster Mensch allein ohne Zwischenstopp rund um die Welt flog. Auch den Ärmelkanal durchschwamm er. Nach einer Notlandung war Fossett einmal 50 Kilometer zu Fuß gegangen, um Hilfe zu holen. Nach so vielen Extrem-Erfahrungen hatten viele die Hoffnung, der Millionär, der seinen Reichtum als Rohstoffhändler in Chicago aufgebaut hatte, könnte einen Absturz in der Wüste überlebt haben. Das Bangen um ihren Mann beschrieb Peggy Fossett so: "Jeder dachte, er würde eines Tages hereinspazieren und von einem weiteren Abenteuer erzählen."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort