Erste deutsche Trüffelplantage entsteht im Ahrtal
Sinzig. Es war der Fund seines Lebens: Im Herbst 2002 spürte der aus der Normandie stammende Koch und Restaurant-Inhaber Jean-Marie Dumaine in Rheinland-Pfalz zufällig mit Hilfe seines Hundes "Max" Burgundertrüffel auf. Die Medien feierten die Entdeckung der Delikatesse als Sensation, da der edle Pilz vorrangig aus südlicheren Ländern bekannt ist
Sinzig. Es war der Fund seines Lebens: Im Herbst 2002 spürte der aus der Normandie stammende Koch und Restaurant-Inhaber Jean-Marie Dumaine in Rheinland-Pfalz zufällig mit Hilfe seines Hundes "Max" Burgundertrüffel auf. Die Medien feierten die Entdeckung der Delikatesse als Sensation, da der edle Pilz vorrangig aus südlicheren Ländern bekannt ist. Heute ist Dumaine Präsident des Vereins Ahrtrüffel, der 2006 eine Trüffelplantage anlegte, die die einzige in Deutschland sein dürfte. In spätestens fünf Jahren soll es die erste Ernte geben, sagt Dumaine
"Dieser Pilz hat etwas Magisches", schwärmt Dumaine. Der Verein Ahrtrüffel setzt sich für die Erhaltung und Förderung der Trüffel ein. Er fordert, das Naturschutzgesetz zu lockern. Denn nach Angaben des Trüffelexperten und Feinkosthändlers Ralf Bos sind Trüffel in diesen Breitengraden nichts Besonderes - das Klima und die Bodenbeschaffenheit stimmten. Bis zum Ersten Weltkrieg hätten Adelige eine Trüffelkultur gepflegt. Deutsche Gastronomen und Händler beziehen die Trüffel heute vor allem aus Italien und Frankreich. Wären die Voraussetzungen besser, könne er aber auch an die 40 Prozent der Ware in Deutschland einkaufen, meint Bos.
Ob die Trüffelplantage im Ahrtal tatsächlich die erwünschte Ernte bringt, ist noch unsicher. Rund 160 Bäume sind nach Angaben Dumaines mit Trüffel-Pilzgeflecht "beimpft". In guten Jahren fänden sich an etwa zehn von hundert Bäumen Trüffel. Die Pilze wachsen unterirdisch an Baumwurzeln, bevorzugt an Eichen, Hainbuchen und Haselsträuchern. Neben der Pflege seiner "Truffière" versucht der Verein, weitere Hunde für die Trüffelsuche zu trainieren. Dumaines Foxterrier-Dackel-Mischling "Max" ist nun zehn Jahre alt. Die Dressur potenzieller Nachfolger sei bislang mäßig erfolgreich gewesen, sagt Dumaine: "Die zeigen nicht wirklich Interesse." dpa