Neue Suche nach Abenteurer Fossett

Reno/Nevada. Der 3. September 2007 war im US-Bundesstaat Nevada ein Tag mit perfektem Wetter: Sonnenschein und so gut wie keine Wolken

 Steve Fossett Foto: dpa

Steve Fossett Foto: dpa

Reno/Nevada. Der 3. September 2007 war im US-Bundesstaat Nevada ein Tag mit perfektem Wetter: Sonnenschein und so gut wie keine Wolken. Am frühen Morgen startete der amerikanische Multimillionär und Abenteurer Steve Fossett mit einer kleinen einmotorigen Maschine von einem privaten Flugfeld rund 120 Kilometer südöstlich der Stadt Reno aus zu einer Erkundungsrunde, die nur wenige Stunden dauern sollte. Doch es wurde ein Flug ohne Wiederkehr. Es gab kein Notrufsignal und kein Lebenszeichen. Die aufwendigste Suchaktion, die Amerika jemals erlebt hatte, endete nach vier Wochen ohne eine Spur. Am 15. Februar dieses Jahres wurde Fossett dann von einem Gericht in Chicago auf Antrag der Familie hin für tot erklärt.

Doch von heute an wird es einen neuerlichen Versuch geben, das mysteriöse Verschwinden des 63-Jährigen aufzuklären. Der kanadische Geologe Simon Donato hat sich seit dem letzten Flug von Fossett intensiv mit der Frage beschäftigt, wo der Weltrekordler, der als Erster den Erdball mit einem Ballon und einem Flugzeug nonstop und allein umrundet hatte, an jenem verhängnisvollen Septembertag notgelandet oder zerschellt sein könnte. Nun wollen Donato und sein Team von elf Ausdauer- und Extremsportlern, Bergsteigern und Such-Spezialisten aus Kanada und den USA jenen Teil der Wildnis der Sierra Nevada-Berge zu Fuß durchkämmen, in dem Donato nach der Auswertung der bisher zur Suche aus der Luft benutzten Karten und Satellitenaufnahmen das Wrack vermutet. "Die Gegend, wo Fossett vermisst wird, ist so zerklüftet, unbesiedelt und abgelegen, dass vermutlich nur ein Wanderer oder ein Jäger eine Chance hat, ihn zu finden", glaubt Donato. Das Ziel, das sie sich dabei gesetzt haben, ist ehrgeizig - und rekordverdächtig: Jeden Tag will das Team der durchtrainierten Athleten trotz der Sommerhitze 30 bis 50 Kilometer zurücklegen und dabei auch jene Schluchten und dicht bewaldeten Gegenden durchkämmen, in denen ein Absturz bis heute unbemerkt geblieben sein könnte. Übernachtet wird in Zelten und Schlafsäcken in einem Basislager, bei ihrer Suche tragen die Team-Mitglieder Satellitentelefone, GPS-Navigationsinstrumente und Herzmonitore, mit denen ihr Zustand überwacht wird.

Eine von der Fossett-Familie früher einmal ausgesetzte Belohnung ist es nicht, was Donato und seine Helfer in die Wildnis zu der körperlich extrem belastenden Herausforderung zieht. Donato und seine Helfer seien voller Respekt und Bewunderung für den verschollenen Abenteurer: "Er war ein Held für viele Menschen."

Unterstützt wird der Suchtrupp von der "Civil Air Patrol" Nevadas, die schon bei der Suchaktion unmittelbar nach dem Verschwinden Fossetts beteiligt war. Auch die Öffentlichkeit wird an der Expedition teilnehmen können - via Internet. Jeden Tag will Donato auf der kanadischen Webseite www.adventurescience.ca berichten.

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