Komet Ison soll kurz vor Weihnachten zu sehen sein

Göttingen/Washington · Zur Adventszeit kündigt sich ein besonderer Gast am irdischen Himmel an: Der Komet Ison aus den eisigen Randbezirken unseres Systems ist im Anflug auf die Sonne und könnte zu einem beeindruckenden Anblick werden. Astronomen erhoffen sich von ihm einen Einblick in die Entstehungsgeschichte des Sonnensystems, die zum Teil in dem „schmutzigen Schneeball“ eingefroren ist, und zur Entstehung des Lebens auf der Erde.



Allerdings ist noch nicht sicher, wie sich der Schweifstern entwickelt. Am 28. November wird Ison haarscharf an der Sonne vorbeirasen. Ob er dabei zerbricht, verdampft oder im Gegenteil spektakulär erstrahlt, ist völlig offen, wie Hermann Böhnhardt vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung im niedersächsischen Katlenburg-Lindau erläutert. Ison passiert die Sonnenoberfläche in knapp 1,2 Millionen Kilometern Abstand, das ist etwas weniger als der Durchmesser der Sonne. "An der Oberfläche des Kometen wird es 1500 bis 2000 Grad Celsius heiß - das wird ein besonderer Stresszustand", betont Böhnhardt.

Falls Ison die Passage an der Sonne vorbei übersteht, wird er in der ersten Dezemberhälfte morgens wahrscheinlich sogar mit bloßem Auge zu beobachten sein. Kurz vor Weihnachten ist der Komet dann zwar die gesamte Nacht zu sehen, aber nur mit einem Fernglas.

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