Dresden/Rom. Die italienische Polizei hat in Rom einen Afghanen aus Dresden aus einwöchiger Geiselhaft in einem Kühlschrank befreit. Die Täter, eine Gruppe von Türken, wollten Lösegeld vom Bruder des Afghanen erpressen. Das abgemagerte Opfer war nach Angaben der Mailänder Zeitung "Corriere della Sera" im ausgeschalteten Großkühlschrank eines Döner-Ladens eingesperrt und im Keller mit Stromstößen und Eimern voller Eiswürfel misshandelt worden. Der Mann bekam in seinem Gefängnis nur Brot und Oliven zu essen. Die Hintergründe der Geiselnahme sind weitgehend unklar. Die Täter sollen ihr Opfer mit der Aussicht auf Arbeit nach Rom gelockt haben. Dort sperrten die mutmaßlichen Täter, die sich der Zeitung zufolge als politische Flüchtlinge in Italien aufhalten, den Mann in den Kühlschrank. Bei der Befreiung wurden vier Türken festgenommen, wie das Landeskriminalamt Sachsen und die Dresdner Staatsanwaltschaft gestern mitteilten. Gegen die Männer sei in Italien ein Verfahren wegen des Verdachts der Freiheitsberaubung und Erpressung eingeleitet worden. Der Entführte habe sich zuvor bei seinem Bruder in Dresden gemeldet und ihn gebeten, 10 000 Euro Lösegeld zu schicken und damit seine Freilassung zu erkaufen. Der Bruder habe jedoch die Polizei eingeschaltet. dpa