Ex-IHK-Präsident Prüm verstorben Jost Prüm: „Grandseigneur“ mit Format gestorben

Saarbrücken · Jost Prüm, langjähriger Präsident der Industrie- und Handelskammer des Saarlandes und ehemaliger Vorstand der Deutschen Bank Saar, ist tot. Er wurde 87 Jahre alt. Prüm hat über Jahrzehnte hinweg das Saarland mit geprägt, besonders stark als Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) von 1985 bis 1996. Es ist die Zeit, in der noch der Bergbau und die Stahlindustrie die Region beherrschten. Prüm mahnte immer wieder die SPD-geführte Landesregierung unter Oskar Lafontaine zu einem schnelleren Strukturwandel hin zum Mittelstand. Wegen seiner Deutlichkeit geriet er häufig in Konflikt mit dem damaligen Regierungschef, galt als die „eigentliche Opposition“ im Land. Seine Geradlinigkeit, sein Weitblick und seine Durchsetzungsfähigkeit ließen ihn zum geschätzten Gesprächspartner in der Wirtschafts- und Bankenszene werden. Auch in der IHK setzte er eine stärkere Präsenz des Mittelstandes in den Gremien durch. Er kämpfte für eine wirtschaftsnähere Forschung an den Hochschulen genauso wie für den ICE/TGV nach Paris und den Weiterbau der A 8 nach Luxemburg. Die Großregion Saar-Lor-Lux auf allen Ebenen sah er als das Erfolgsmodell an. Prüm bekleidete viele Ehrenämter und Aufsichtsratsmandate, auch bei der SZ. Die damals noch eigenständige Deutsche Bank Saar gestaltete er zur Mittelstandsbank um.

 Jost Prüm,  früherer Präsident der IHK Saarland

Jost Prüm, früherer Präsident der IHK Saarland

Foto: IHK Saarland/BeckerBredel

Jost Prüm, langjähriger Präsident der Industrie- und Handelskammer des Saarlandes und ehemaliger Vorstand der Deutschen Bank Saar, ist tot. Er wurde 87 Jahre alt. Prüm hat über Jahrzehnte hinweg das Saarland mit geprägt, besonders stark als Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) von 1985 bis 1996. Es ist die Zeit, in der noch der Bergbau und die Stahlindustrie die Region beherrschten. Prüm mahnte immer wieder die SPD-geführte Landesregierung unter Oskar Lafontaine zu einem schnelleren Strukturwandel hin zum Mittelstand. Wegen seiner Deutlichkeit geriet er häufig in Konflikt mit dem damaligen Regierungschef, galt als die „eigentliche Opposition“ im Land. Seine Geradlinigkeit, sein Weitblick und seine Durchsetzungsfähigkeit ließen ihn zum geschätzten Gesprächspartner in der Wirtschafts- und Bankenszene werden. Auch in der IHK setzte er eine stärkere Präsenz des Mittelstandes in den Gremien durch. Er kämpfte für eine wirtschaftsnähere Forschung an den Hochschulen genauso wie für den ICE/TGV nach Paris und den Weiterbau der A 8 nach Luxemburg. Die Großregion Saar-Lor-Lux auf allen Ebenen sah er als das Erfolgsmodell an. Prüm bekleidete viele Ehrenämter und Aufsichtsratsmandate, auch bei der SZ. Die damals noch eigenständige Deutsche Bank Saar gestaltete er zur Mittelstandsbank um.

Prüm war ein  „Grandseigneur“ mit Manieren, Charme und Esprit. Er liebte die Kunst und reichte als Weinkenner auch gerne aus dem familieneigenen Weingut an der Mosel „das ein oder andere Glas“ zu Hintergrundgesprächen mit Entscheidern und Journalisten. Solche Begegnungen konnten schon mal bis zum nächsten Morgen dauern, denn Prüm liebte den Austausch von Argumenten und den Genuss.

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