Schmiede unter Druck Sorge um hunderte Jobs bei Saarstahl

Völklingen · Bewegt sich das Land auf eine Stahlkrise zu? In Völklingen droht massiver Job-Abbau bei der Saarschmiede.

 Stephan Ahr

Stephan Ahr

Foto: Iris Maria Maurer

. Eine Rettung der zu Saarstahl gehörenden Saarschmiede in Völklingen wird voraussichtlich mindestens 430 Arbeitsplätze kosten. Das wäre die Hälfte der derzeitigen Belegschaft, sagte gestern Saarstahl-Konzernbetriebsratschef Stephan Ahr im Interview mit der Saarbrücker Zeitung. Ahr ist auch Mitglied im Aufsichtsrat der Schmiede.

Die Schmiede schreibt seit ihrer Eröffnung vor sieben Jahren rote Zahlen, zuletzt rund 63 Millionen Euro. Ihre Geschäftsführung soll bis zum 5. September dem Aufsichtsrat ein Konzept vorlegen, wie es mit der Anlage weitergehen kann. Im Gespräch ist derzeit sowohl eine komplette Schließung als auch eine Verkleinerung der Schmiede mit dem Ziel, sie auf neuen Märkten zu positionieren. Letzteres unterstützt auch der Saarstahl-Betriebsrat.

Bisher war die Schmiede vor allem im Turbinenbau für Kraftwerke tätig, ihr Haupt-Absatzmarkt fiel jedoch nach dem Reaktorunglück von Fukushima und dem Atomausstieg der Bundesregierung weg. Nur ein Teil der vom Personalabbau betroffenen Mitarbeiter könne in andere Unternehmensbereiche von Saarstahl wechseln, sagte Ahr. Auch einen Wechsel von Mitarbeitern zur Dillinger Hütte schließen sowohl er als auch Arbeitsdirektor Peter Schweda aus. Auch die Dillinger Hütte fahre einen Sparkurs.

Der Saarstahl-Betriebsrat prüfe freiweillige Abfindungen für diejenigen, die bereits Aussicht auf Arbeit in einem anderen Unternehmen haben, und die Einichtung einer Transfergesellschaft, um Beschäftigten so eine bessere Vermittlung am Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Ahr sieht für eine verkleinerte Schmiede weiter Zukunftschancen.

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