Azurblaues Meer an schroffen Felsen

Cascais · Die portugiesische Königsfamilie wählte Ende des 19. Jahrhunderts den Ort Cascais für ihre Sommerresidenz aus. Nach und nach folgten immer mehr Badegäste. Dennoch haben sich Cascais und Estoril ihren Charme bewahrt. Hotelburgen sucht man vergebens. Dafür gibt es kleine Cafés und tolle Strände.

 Die Küste von Estoril war das Letzte, was portugiesische Seefahrer sahen, wenn sie zu ihren Reisen aufbrachen. Foto: Cunha/Estoril Coast

Die Küste von Estoril war das Letzte, was portugiesische Seefahrer sahen, wenn sie zu ihren Reisen aufbrachen. Foto: Cunha/Estoril Coast

Foto: Cunha/Estoril Coast

Wer sich an einem Sonntagnachmittag in eines der zahlreichen Straßencafés in Cascais setzt, ist mittendrin. Der kleine, malerische Ort an der Costa Estoril ist ein beliebtes Ausflugziel. Durch die Gässchen und über die Plätze ziehen Touristen , und auch die Einheimischen treffen sich gern auf einen Plausch im nächsten Café. Dabei unterhalten sich Freunde, Verwandte oder Nachbarn auch mal entspannt über Tischgrenzen hinweg, egal, ob jemand im Weg sitzt.

Von Fremden lassen sich die Einheimischen nicht so schnell aus der Ruhe bringen. Schließlich sind sie den Umgang mit Menschen, die nicht direkt aus den Küstenorten kommen, schon seit vielen Jahrhunderten gewohnt. Lange Zeit waren Cascais und Estoril die letzten Orte, welche die portugiesischen Entdecker sahen, wenn sie von Lissabon aus zu ihren Reisen auf See aufbrachen. Und die ersten bei ihrer Rückkehr.

Der Wandel vom Fischerdorf zum mondänen Badeort begann aber erst im Jahr 1870 . Damals verlegte der portugiesische König Luis I. seine Sommerresidenz in die Zitadelle von Cascais , angezogen vom milden Klima, den schönen Stränden und den dichten Wäldern der Berge von Sintra. Von da an kamen immer mehr gut betuchte Badegäste in die kleinen Orte.

Ihren Charme haben sich die Städtchen bis heute bewahrt. Goldgelbe Strände locken Touristen und Bewohner der nahe gelegenen Hauptstadt Lissabon . Wer keine Lust auf Sonnenbaden hat, kann zum Beispiel eine Fahrradtour über den gut ausgebauten Radweg entlang der Küste unternehmen. Wissenswert: Die Städte bieten im Sommer tagsüber einen kostenlosen Fahrradverleih an. Für etwaige Anstrengungen bei der Radtour entschädigt die Aussicht an der Küste. Wer von hier aus auf das tiefblaue Meer blickt, kann erahnen, wie sich die portugiesischen Seefahrer gefühlt haben müssen. Denn hier beginnt die große weite Welt. Ein Stopp lohnt sich am Yachthafen mit seinem blau-weißen Leuchtturm und an der Boca do Inferno, einer natürlichen Höhle, in der sich die Wellen lautstark brechen.

Empfehlenswert ist auch der Cabo da Roca, der westlichste Festlandspunkt Europas. Naturliebhaber kommen unter anderem bei Wanderungen im Naturpark Quinta do Pisão auf ihre Kosten. Und die hohen Wellen, die beispielsweise an den Strand Praia do Guincho rollen, bieten gute Bedingungen für Surfer. Die schönere Aussicht präsentiert allerdings der Strand Praia da Adraga.

Auch das Kulturangebot ist an der Küste von Estoril üppig. Es reicht von den vielen Museen, etwa in der Zitadelle von Cascais , der ehemaligen Königsresidenz, bis hin zu dem Nationalpalast Pena in Sintra. Die königliche Sommerresidenz mit ihrer weitläufigen Gartenanlage zählt zu den Meisterwerken der Romantik des 19. Jahrhunderts in Portugal und thront mit ihren gelben und roten Mauern weit sichtbar auf den Hügeln.

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Auf einen BlickEstoril und Cascais erreichen Urlauber per Flug nach Lissabon , von hier aus geht es mit dem Zug oder Mietwagen weiter zu den Küstenorten. Weitere Informationen gibt es bei der Portugiesischen Touristen-Information in Berlin, Tel.: (0 30) 25 41 06 72. dpavisiteestoril.comvisitportugal.com

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