Dänen surfen am günstigsten

Saarbrücken · Wer heutzutage einen Handyvertrag abschließt, achtet nicht mehr nur auf Telefon- oder SMS-Kosten, sondern vor allem auf ein hohes Datenvolumen. So nutzten laut einer Studie des Bundesverbandes Digitale Wirtschaft (BVDW) 69 Prozent der Deutschen das Internet über ihr Mobiltelefon. Doch für das mobile Internet muss in Deutschland im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern sehr viel mehr gezahlt werden, wie der finnische Telekommunikationsberater Rewheel berichtet. Das Unternehmen ging der Frage nach, welches Datenvolumen Smartphone-Nutzer bei einem monatlichen Vertragspreis von 30 Euro erwarten dürfen. In Deutschland sei das nicht sonderlich viel, so Rewheel. Während sich Nutzer hierzulande mit sechs Gigabyte (GB) im schnellen LTE-Netz zufrieden geben müssten, gebe es in anderen EU-Staaten deutlich mehr. So bekämen Verbraucher im Nachbarland Frankreich für den gleichen Preis 50 GB Datenvolumen, in Estland sogar 60.

Die Ursache der hohen Kosten

Besonders gut sei das Preis-Leistungs-Verhältnis in Dänemark und Polen: Dort zahlten Nutzer lediglich 15 Euro für mobiles Internet ganz ohne Limit. Zum Vergleich: In Deutschland koste unbegrenztes Datenvolumen satte 199,95 Euro, wie Rewheel berichtet. Für den hohen Preis in Deutschland gebe es aber auch einen Grund, wie Jürgen Grützner, Geschäftsführer des VATM (Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten), erklärt. Es müsse beachtet werden, dass der Ausbau der Mobilfunknetze in den ländlichen Gebieten Deutschlands von den Netzbetreibern selbst geleistet werden müsse. In anderen europäischen Staaten werde ein solcher Ausbau staatlich subventioniert: "In Ländern wie Finnland mit wenig Zentren, in denen die allermeisten Menschen leben, ist der Ausbau viel leichter und damit preiswerter als im Flächenland Deutschland", so Grützner.

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