Studie über Vorurteile Politiker reagieren seltener auf ausländische Namen

Duisburg · Bundestagsabgeordnete beantworten einer Studie der Universität Duisburg-Essen zufolge Anfragen von Bürgern mit Migrationshintergrund offenbar seltener und weniger ausführlich als solche von Absendern mit deutschem Namen.

Der Politikwissenschaftler Jakob Kemper hatte nach Angaben der Hochschule alle 709 Abgeordneten des Deutschen Bundestag per Brief oder E-Mail angeschrieben. Der Absender habe entweder Paul Schmidt oder Murat Yilmaz geheißen. Der Anfragensteller mit dem türkischen Namen bekam dem Feldexperiment zufolge im Durchschnitt seltener und kürzere Antworten auf die Fragen.

Während der Unterschied bei den meisten Parteien allerdings klein gewesen sei, gebe es bei der AfD ein besonderes Missverhältnis. Hier habe der Absender mit deutschem Namen in 47 Prozent der Fälle eine Antwort erhalten, bei ausländischem Namen nur zu 26 Prozent. Die Grünen-Abgeordneten hätten Murat Yilmaz häufiger als Paul Schmidt geantwortet.

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