Neuer Online-Unfallatlas Saarbrücken besonders gefährlich für Fußgänger

Saarbrücken · Seit gestern können Saarländer online einsehen, in welchen Straßen die meisten Unfälle passieren.

 (Symbolbild)

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Foto: dpa/Patrick Seeger

Die Saarbrücker Innenstadt ist für Fußgänger offenbar ein besonders gefährliches Pflaster. Das geht aus dem Online-Unfall­­­atlas hervor, der ab sofort auch für das Saarland verfügbar ist. Die interaktive Karte zeigt Nutzern in der Region detailliert, in welchen Straßen die meisten Unfälle passieren (online unter https://unfallatlas.statistikportal.de). Darauf wies gestern das Statistische Bundesamt hin.

Die saarlandweiten Daten sind aktuell für das Jahr 2017 verfügbar und basieren auf der Polizei-Statistik der Straßenverkehrsunfälle. Es handelt sich dabei um Unfälle mit Toten und Verletzten, die als rote Punkte auf den Straßenabschnitt genau in der Karte markiert sind. Vorfälle mit Sachschäden sind nicht verzeichnet. Demnach kam es im vergangenen Jahr nirgendwo sonst im Saarland so häufig zu Unfällen mit Passanten wie in der Saarbrücker City. Laut Polizei waren es 2017 insgesamt 93, im Vorjahr 97 Unfälle. „Wir bewegen uns da konstant auf einem relativ hohen Niveau“, sagte Betram Stoll, Leiter beim Ermittlungs- und Servicedienst (ESD) der Polizeiinspektion St. Johann gestern zur SZ. Allein die Dudweilerstraße weist 14 rote Punkte auf. Auch Stoll spricht von einem „Unfallschwerpunkt“.

Unfälle mit Autos konzentrieren sich laut Atlas vor allem in Saarbrücken und Saarlouis. Zu den meisten Motorradunfällen kam es 2017 zwischen Saarbrücken und Dudweiler – allein zwölf auf der Dudweiler Landstraße. Auf einigen Strecken müssen sich auch Radfahrer besonders in Acht nehmen: Laut Statistik häufen sich Fahrradunfälle in der Nähe des Saarbrücker Hauptbahnhofs, im Saarlouiser Stadtzentrum (Schwerpunkt Metzer Straße) und in Gersweiler. Nur in der Kategorie „Unfälle mit Getöteten“ weist der Atlas für keine Stadt oder Gemeinde einen Schwerpunkt auf. Demnach gibt es im Saarland keinen einzigen Straßenabschnitt, in dem es 2017 zu mehr als einem Unfall mit tödlich Verunglückten kam. Allerdings ist der Westen und Norden (Völklingen/Saarlouis/Merzig-Wadern) deutlich seltener von Unfällen mit Toten betroffen als der Osten.

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