Notrufsäulen der Saarbahn werden regelmäßig getestet

Saarbrücken. Wie sich jetzt herausstellte, war bei der tödlichen Prügel-Attacke an der S-Bahn-Station in München-Solln die Notrufsäule am Bahnsteig defekt. Und das bereits seit fünf Jahren. So etwas könnte bei der Saarbahn nicht passieren, sagte Betriebsleiter Michael Irsch auf SZ-Nachfrage: "Wir testen die Notrufsäulen ungefähr alle vier Wochen

Saarbrücken. Wie sich jetzt herausstellte, war bei der tödlichen Prügel-Attacke an der S-Bahn-Station in München-Solln die Notrufsäule am Bahnsteig defekt. Und das bereits seit fünf Jahren. So etwas könnte bei der Saarbahn nicht passieren, sagte Betriebsleiter Michael Irsch auf SZ-Nachfrage: "Wir testen die Notrufsäulen ungefähr alle vier Wochen." Störungen werden automatisch von der Leitstelle, wohin auch die Notrufe gehen, erfasst. An den Saarbahn-Haltepunkten gibt es insgesamt 40 Notrufsäulen, pro Haltestelle eine oder zwei (bei zwei Bahnsteigen). Betätigt werden sie nur selten. "Zwei, drei Mal im Jahr kommt das vor. Die meisten Notrufe werden durch spielende Kinder ausgelöst ", sagt Irsch. Zusätzlich sind viele Haltepunkte videoüberwacht, bis Jahresende sollen flächendeckend alle Haltestellen so eingesehen werden können. Häufiger, nämlich ein, zwei Mal im Monat, käme es vor, dass Fahrgäste die Sprechstelle unter der Notbremse in den Zügen betätigen. Dann können sie mit dem Fahrer sprechen, parallel dazu zeigt eine Kamera dem Fahrer den Innenraum und zeichnet das Geschehen auf.Bei den saarländischen Buslinien gibt es solche Notrufsäulen nicht. "Wir haben mit dieser Thematik gottlob auch weniger Probleme, bedienen eher den ländlichen Raum", sagt Sabine Klär, Pressesprecherin der Saarpfalz-Bus (früher RSW). Auch bei den Völklinger Stadtwerken und der Neunkircher Verkehrs-AG gibt es keine Notrufknöpfe in Bussen oder Haltestellen. Die Kreisverkehrsbetriebe Saarlouis (KVS) setzen in den meisten Bussen auf Video-Überwachung. Das Sicherheitspersonal einer externen Firma soll auf manchen Strecken vor allem am Wochenende abends für ein gutes Gefühl der Fahrgäste sorgen, sagt Jürgen Neusüß, Kaufmännischer Leiter der KVS.Die Deutsche Bahn gibt sich indes bedeckt. Die defekte Notrufsäule in München sei schließlich von der Bayerischen Oberlandbahn, einem DB-Konkurrenten betrieben worden. Notrufsäulen gibt es an den größeren der 76 saarländischen Bahnhöfe. Ein Bahnsprecher sagte gestern, die Notrufsäulen der Bahn seien alle in Ordnung und meinte: "Wir haben kein Interesse an diesem Thema und wollen uns da nicht reinziehen lassen. Diese Sache war schließlich auch vor München kein Thema." raps

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