Der Grund: Unwissenheit, Gleichgültigkeit und Ablehnung. Aus Sicht der Antidiskriminierungsstelle und des Zentralrates Deutscher Sinti und Roma sind die Befunde "dramatisch". Für die Studie zu Bevölkerungseinstellungen gegenüber Sinti und Roma , die Anfang des Monats veröffentlicht wurde, wurden 2013 bundesweit 2001 Personen im Alter von über 18 Jahren befragt. Jede/r zweite Befragte denkt, dass Sinti und Roma durch ihr Verhalten Feindseligkeit in der Bevölkerung hervorrufen.

Der Vorsitzende des Zentralrates Deutscher Sinti und Roma , Romani Rose, äußerte sich besorgt zu den Ergebnissen der Studie. Er sagte, das Feindbild "Zigeuner" sei in Deutschland noch sehr weit verbreitet. Und: ein Großteil der Befragten neigte dazu Sinti und Roma eher als "kriminell" statt als "gesetzestreu" zu bezeichnen. Antidiskriminierungsstelle und Zentralrat sprechen sich für den Aufbau einer Bildungsakademie für Sinti und Roma aus. Auch die für die Studie Befragten sollten Vorschläge machen, wie man ein gutes Zusammenleben mit Sinti und Roma erreichen könne: 91 Prozent plädierten für Integrationsangebote, 83 Prozent für freien Zugang zum Arbeitsmarkt. Bekämpfung von Leistungsmissbrauch wurde ebenso genannt wie Kriminalitätsbekämpfung. Unter den Vorschlägen war aber auch: Vermietung ohne Ansehen der Person und das Stärken von Minderheitenrechten.