Wildschweine und Pilze strahlen weiter

München · Auch 28 Jahre nach der Atomkatastrophe von Tschernobyl sind einige heimische Wildtiere und Pilze noch immer hoch radioaktiv belastet. Bundesweit am schlimmsten betroffen war seinerzeit Bayern.

Dort gingen nach der Reaktorexplosion am 26. April 1986 mit heftigen Regenfällen viele radioaktive Partikel nieder.

Bei Wildschweinen aus der bayerischen Region Cham wurden zuletzt immer noch Spitzenwerte von 9800 Becquerel pro Kilogramm für radioaktives Cäsium 137 gemessen. Solches Fleisch muss als Sondermüll entsorgt werden. Bei Pilzen gab es einen extremen Spitzenwert von 6900 Becquerel beim Weißen Rasling in der Gegend um Garmisch-Partenkirchen. Maronenröhrlinge und Semmelstoppelpilze könnten das Cäsium besonders gut aufnehmen und speichern, warnte das Umweltinstitut München. Auffallend hohe Werte gebe es in der Murnauer und Garmischer Gegend, im Berchtesgadener Land und zwischen Memmingen und Augsburg. Wildbret oder Pilze in üblichen Mengen stellten zwar keine unmittelbare Gesundheitsgefahr dar, sagte eine Sprecherin des Bundesamtes für Strahlenschutz. "Es ist aber eine zusätzliche Belastung, die man vermeiden kann."

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