Tarifstreit Vor Warnstreik auf der Schiene – Ausfälle an Flughäfen können Saarbrücken treffen

Saarbrücken/Hamburg · Bevor am Freitag im Tarifstreit ein neuer Warnstreik bei Bahn-Unternehmen startet, müssen sich Passagiere auf Flugausfälle einstellen. Denn an mehreren Airports ist bereits heute das Luftsicherheitspersonal aufgerufen, die Arbeit niederzulegen.

Wie bereits im März geht an diesem Donnerstag und Freitag, 20./21. April, am Hamburger Flughafen so gut wie nichts mehr.

Wie bereits im März geht an diesem Donnerstag und Freitag, 20./21. April, am Hamburger Flughafen so gut wie nichts mehr.

Foto: dpa/Christian Charisius

Noch bevor es am Freitag, 21. April, zum neuerlichen Warnstreik bei Bahn-Unternehmen kommt, fallen an mehreren Flughäfen zahlreiche Starts und Landungen aus. Seit Mittwochabend, 19. April, ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) an Flughäfen in Deutschland das Sicherheitspersonal auf, die Arbeit niederzulegen.

Das könnte sich, wenn auch in geringem Umfang, auf die Flüge von und nach Saarbrücken auswirken. Der Airport wird nicht bestreikt, ist aber vom Arbeitskampf andernorts betroffen, wenn dort Maschinen weder starten noch landen können, die das Saarland als Ziel haben.

Welche Flughäfen vom Warnstreik betroffen sind

Warnstreik in Saarbrücken
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Foto: BeckerBredel

So sind diesmal Düsseldorf, Hamburg, Köln/Bonn und Stuttgart betroffen. Passagiere an diesen Airports müssen Donnerstag und Freitag mit Ausfällen ihrer Verbindungen und mit Verspätungen rechnen.

Seit Mittwoch, 22 Uhr, bis Freitag, 23 Uhr, geht beispielsweise am Hamburger Flughafen so gut wie nichts mehr. Das meldet der Betreiber auf seiner Internetseite. In dieser Zeit seien wegen des Streiks „keine Abflüge mit Passagieren möglich“, heißt es dort.

Wie sich der Streik auf Saarbrücken auswirken kann

Das dürfte sich auch auf die für diesen Freitag von und nach Saarbrücken geplanten Hamburg-Flüge auswirken. Regulär hebt eine Maschine vom Saarland aus gegen 13 Uhr Richtung Norden ab und wird dort um 14.40 Uhr erwartet. Der Rückflug soll normalerweise um 15.30 Uhr stattfinden und um 17.10 Uhr in Ensheim landen.

Während Verdi zwei Tage zum Warnstreik in Düsseldorf, Hamburg und Köln/Bonn aufrief, kommt Stuttgart am Freitag hinzu. Allein in Hamburg seien mehr als 300 Abflüge gecancelt, an die 80 000 Reisende betroffen, meldet die Flughafen-Leitung.

Beschäftigte, die zum Ausstand aufgerufen sind, betreuen an den Airports einen neuralgischen Bereich. Sie sind unter anderem für die Kontrolle der Passagiere, des Personals und der Waren zuständig.

Dafür ruft Verdi das Sicherheitspersonal zum Warnstreik auf

Grund für den Tarifstreit: Gewerkschafter verhandeln mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS), um Zuschläge für Nacht-, Samstags-, Sonntags- und Feiertagsarbeit. Zudem geht es um Überstunden-Entgelt. Die Auseinandersetzung dauert bereits Jahre.

Ein jüngstes BDLS-Angebot nannte Verdi unzureichend. Auf dieser Basis gebe es keine Abschlüsse mit den Arbeitnehmervertretern. Es fehlten Verbesserungen für Sams- und Sonntage. Außerdem böte die Arbeitgeberseite zu niedrige Nachtzuschläge und diese erst ab 22 statt bereits ab 20 Uhr. Voll- und Teilzeitbeschäftigte bekämen quasi keine Zuschläge für Mehrarbeit.

Die nächste Verhandlungsrunde ist für 27./28. April terminiert. Die letzten Gespräche am 11./12. April waren ohne Ergebnis ausgegangen.

Freitag massive Behinderungen beim Bahnverkehr

Unabhängig davon kommen auf Reisende massive Probleme im Zugverkehr zu. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) kündigte für Freitag bundesweit einen mehrstündigen Warnstreik an.

Zwischen 3 und 11 Uhr sollen die Beschäftigten die Arbeit niederlegen. In dieser Zeit stellt die Deutsche Bahn (DB) den Fernverkehr ein. Dabei fallen Verbindungen sogar über die eigentliche Streikzeit hinaus aus. Bis 13 Uhr gelte der Stopp beim Fernverkehr. Auch der Regionalverkehr ist vom Arbeitskampf betroffen.

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