Hochbetrieb in Restaurants, Bistros und Kneipen Schöner Sommer tat der Saar-Gastronomie gut

Saarbrücken · Der außergewöhnlich schöne Sommer hat auch in der saarländischen Hotelle­rie und Gastronomie für gute Laune gesorgt.

 Die vielen Sonnentage der vergangenen Monate haben vor allem die Außen-Gastronomie angekurbelt.

Die vielen Sonnentage der vergangenen Monate haben vor allem die Außen-Gastronomie angekurbelt.

Foto: picture-alliance/ dpa/Roland Weihrauch

Das geht aus der jüngsten Tourismusumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Saarland hervor. Bei den Gastronomiebetrieben beurteilen 73 Prozent der befragten Restaurants, Bistros oder Kneipen die Geschäftsentwicklung der vergangenen sechs Monate mit gut, 21 Prozent mit befriedigend und nur sechs Prozent mit schlecht, heißt es in einer IHK-Mitteilung.

Die Hotelinhaber äußerten sich etwas zurückhaltender. Hier melden 59 Prozent der Unternehmen einen guten, 31 Prozent einen zufrieden­stellenden und nur zehn Prozent einen schlechten Geschäftsverlauf. „Der Tourismus ist inzwischen eine wichtige Stütze für die Konjunktur im Saarland“, meint IHK-Hauptgeschäftsführer Heino Klingen. An der Umfrage nahmen 104 Unternehmen mit rund 1350 Beschäftigten teil.

Die gute Stimmung spiegelt sich der Kammer zufolge auch in den Umsätzen wieder. In der Gastronomie habe jedes zwei Unternehmen für die vergangenen sechs Monate ein Erlösplus gemeldet und nur 13 Prozent hätten über Rückgänge geklagt. Bei den Hotels konnten knapp ein Drittel bei den Einnahmen nochmals zulegen, jedes zweite das Niveau halten und nur jedes fünfte musste einen Rückgang verkraften, heißt es in der Mitteilung.

Trotz steigender Umsatzerlöse sind die Erträge allerdings unter Druck, schreibt die Kammer. Risiken seien hier der zunehmende Fachkräftemangel, die steigenden Arbeitskosten und die wachsende Bürokratie. Die Dokumentationspflicht sei erheblich, klagen die Hotelliers und Gastronomen – vor allem im Bereich Datenschutzgrundverordnung, Allergeneverordnung bei  Arbeitszeitdokumentation als Nachweis für den gesetzlichen Mindestlohn. Zusätzlich würden auch die steigenden Energiepreise als Risiko für den wirtschaftlichen Erfolg genannt. Viele offene Stellen könnten zudem nicht besetzt werden, weil es an Bewerbern fehle, die über eine entsprechende Qualifikation verfügen würden. Das Anwerben von Fachkräften aus dem Ausland scheitere oft an deren mangelhaften Sprachkenntnissen.

Bei den Übernachtungen hätten die Kreise St. Wendel und Merzig-Wadern sich gut entwickelt, schreibt die IHK. Dort sei die Zahl der Übernachtungen in den ersten neun Monaten des Jahres 2018 angestiegen. In Saarbrücken sei allerdings ein Rückgang von 5,8 Prozent zu verzeichnen. „Damit auch in der Landeshauptstadt künftig wieder mehr Nachfrage entsteht, müssen das Profil als Tagungs- und Kongress-Standort geschärft und die notwendigen Investitionen möglichst rasch getätigt werden“, fordert IHK-Chef Klingen.

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