Eine Schonfrist für Opel

Eine fast 90-jährige Geschichte geht zu Ende, und eine neue Ära beginnt. In der Belegschaft ist Aufbruchstimmung zu spüren, aber auch Zukunftsangst. Für beide Gefühlslagen gibt es gute Gründe. General Motors quält sich seit vielen Jahren mit seiner defizitären Europa-Tochter herum. Wäre der Deal mit PSA gescheitert, hätte GM vielleicht mit einer knallharten Sanierung begonnen oder schlimmstenfalls resigniert und das Unternehmen abgewickelt. PSA hat dagegen ehrgeizige Pläne und will zusammen mit Opel einen europäischen Champion formen. Dafür braucht es Top-Fabriken mit einer Top-Belegschaft.

Unter dem Strich müssen endlich wieder Gewinne stehen. PSA-Chef Carlos Tavares hat angedeutet, wie das gehen soll. Die Masse soll's machen, von Mengeneffekten ist die Rede, die Produktivität soll steigen. Mit weniger Fabriken und weniger Mitarbeitern? Bei PSA hatte Tavares die Wende mit solchen Einschnitten geschafft. Die bisherigen Jobgarantien will er respektieren. Die Opelaner bekommen eine Schonfrist. Sie müssen sich darauf einstellen, dass sie bald um ihre Jobs kämpfen müssen.

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