Bundesbank-Chef äußert sich kritisch Bundesbank gegen eine „grüne Geldpolitik“

Frankfurt · Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat sich gegen den bevorzugten Ankauf „grüner“ Anleihen durch Notenbanken ausgesprochen. „Unser Mandat lautet Preisstabilität, und bei der Umsetzung unserer Geldpolitik ist der Grundsatz der Marktneutralität zu beachten“, sagte Weidmann am Dienstag in Frankfurt.

Die entsprechende Forderung nach einer grünen Geldpolitik sehe er kritisch.

Einer Geldpolitik, die vorrangig umweltpolitische Ziele verfolgt, droht nach Überzeugung von Weidmann eine Überfrachtung. Auf Dauer könnte ihre Unabhängigkeit in Frage gestellt werden. „Ich halte eine entschlossene und wirksame Klimapolitik für geboten – nur eben mit den richtigen Instrumenten und durch die dafür demokratisch legitimierten Akteure“, sagte der Chef bei der Finanzmarktkonferenz der Deutschen Bundesbank.

Die Notenbanken würden den Wandel zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft begleiten, betonte er. Es bleibe allerdings auch weiterhin die Aufgabe der Politik, den notwendigen Wandel zu bestimmen. Anleihekäufe sollten in der Geldpolitik des Eurosystems ohnehin nur auf Ausnahmesituationen beschränkt werden, sagte der Chef der Bundesbank.

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