70. Ruhrfestspiele stehen im Zeichen der Flüchtlingskrise

Recklinghausen · Die Ruhrfestspiele in Recklinghausen feiern in diesem Jahr ihren 70. Geburtstag. Seit gestern (bis 19. Juni) sind Theaterinszenierungen unter anderem aus Italien, Spanien, Frankreich, Griechenland, Türkei, Zypern, Israel, Ägypten und Algerien zu sehen. Das Motto lautet "Mittelmeer - Mare Nostrum?". Dabei geht es nach Worten von Intendant Frank Hoffmann um die Mittelmeerstaaten als Urlaubs-, Heimat-, Zufluchts- und Krisenregionen sowie als Geburtsorte der europäischen Kultur. Insgesamt stehen 106 Produktionen auf dem Programm.

Im vergangenen Jahr erreichte das von der Stadt und dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) gemeinsam getragene Festival mit über 81 000 Besuchern das drittbeste Ergebnis seiner langen Geschichte. Die Ruhrfestspiele sind das älteste und zugleich eines der größten und renommiertesten Theaterfestivals in Europa. Seit 2005 leitet Frank Hoffmann das Festival. Ihm gelingt es trotz knappem Budget mit einer Mischung aus etablierten Stücken mit bekannten Namen nationaler und international renommierter Schauspieler und Regisseure und experimenteller Aufführungen ein größeres Publikum anzusprechen. Unter Mitwirkung von Kevin Spacey, Jeff Goldblum, Cate Blanchett, Ethan Hawke, Rebecca Hall, John Malkovich, Charlotte Rampling, Isabella Rossellini, Jane Birkin oder Juliette Binoche gab es viel beachtete Theatererlebnisse. Allerdings brachten sie Intendant Hoffmann auch Kritik und Spott für sein "Promi-Theater" ein.

Erstmals begleiten so genannte Kulturmentoren Flüchtlinge zu den verschiedenen Veranstaltungen. Sie sollen Migranten die Möglichkeit geben, die europäische Theaterszene kennenzulernen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort