Zahl der Arbeitslosen sinkt weiter

Nürnberg/Saarbrücken · Trotz trüberer Aussichten für die Konjunktur ist die Arbeitslosenzahl in Deutschland erneut gesunken. Auch im Saarland waren im Oktober weniger Menschen ohne Job.

Der überraschend starke Herbstaufschwung hat die Zahl der Arbeitslosen im Oktober auf ein Drei-Jahres-Tief gedrückt. Mit 2,733 Millionen gab es in Deutschland so wenig Erwerbslose wie zuletzt im November 2011, berichtete die Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag. Im Vergleich zum September sank die Zahl der Menschen ohne Job um 75 000. Die Arbeitslosenquote ging um 0,2 Punkte auf 6,3 Prozent zurück.

BA-Vorstandschef Frank-Jürgen Weise führt den starken Rückgang vor allem auf die späten Sommerferien in mehreren Bundesländern zurück. Dadurch hätten Firmen ihre üblichen Einstellungen in diesem Jahr auf den Frühherbst verschoben, erläuterte er. Entsprechend schwach war die Herbstbelebung im September ausgefallen.

Dennoch machten die Zahlen auch deutlich, dass der Arbeitsmarkt stabil sei. "Im ersten Halbjahr war die Konjunktur nur wenig vorangekommen. Auch im zweiten Halbjahr erwarten wir nur ein geringes Wachstum. Auf dem Arbeitsmarkt zeigt sich diese Entwicklung nicht", sagte Weise. Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD ) betonte, ein "kräftiger Arbeitsmarkt " wirke als "Stabilitätsanker für die deutsche Wirtschaft".

Zuversichtlich stimmt Weise vor allem die weiter steigende Zahl von Jobs. So habe es im September 42,99 Millionen Erwerbstätige gegeben, 381 000 mehr als im Vorjahr. Allerdings profitiere davon nur ein Teil der Arbeitslosen. Viele neuen Stellen würden mit gut ausgebildeten Zuwanderern besetzt oder mit Frauen, die nach der Elternpause in den Beruf zurückkehrten.

Trotz Ebola, den Krisenherden in der Ukraine und im Nahen Osten und der immer noch nicht überwundenen EU-Finanzkrise rechnet Weise auch für 2015 mit einer "stabilen Entwicklung".

Im Saarland waren im Oktober rund 35 600 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Das waren 800 weniger als im Vormonat und 100 weniger als im Oktober 2013. Die Quote ging von 7,1 auf 7,0 Prozent zurück. "Derzeit zeigt sich der Arbeitsmarkt noch robust und es gibt in der Region noch keine Auswirkungen internationaler Unsicherheiten", hieß es. > e

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