Weltbank schlägt Alarm: Millionen droht Hunger

Washington. Weltbankpräsident Jim Yong Kim schlägt angesichts der Preisexplosion bei Nahrungsmitteln Alarm. Die Lebensmittelpreise bedrohten die Gesundheit und das Wohlergehen von Millionen, sagte Kim in Washington. "Afrika und der Nahe Osten sind besonders gefährdet, aber auch Menschen in anderen Ländern, wo die Getreidepreise jäh in die Höhe gegangen sind", erklärte Kim

Washington. Weltbankpräsident Jim Yong Kim schlägt angesichts der Preisexplosion bei Nahrungsmitteln Alarm. Die Lebensmittelpreise bedrohten die Gesundheit und das Wohlergehen von Millionen, sagte Kim in Washington. "Afrika und der Nahe Osten sind besonders gefährdet, aber auch Menschen in anderen Ländern, wo die Getreidepreise jäh in die Höhe gegangen sind", erklärte Kim.Unter dem Strich sind die Nahrungsmittelpreise nach dem jüngsten Nahrungsmittelbericht der Institution allein von Juni auf Juli im Schnitt um zehn Prozent geklettert, mit historischen Höchstständen bei Mais (plus 25 Prozent) und Soja (plus 17 Prozent).

Die durchschnittlichen Werte verbergen der Weltbank zufolge das Ausmaß, in dem einzelne Länder von sprunghaft verteuerten Agrarprodukten betroffen sind. Die Region südlich der Sahara erlebe die höchsten Anstiege bei Mais, zum Beispiel 113 Prozent in Mosambik. "Währenddessen erleben die Sahelzone und Ostafrika steile Preisanstiege bei Hirse: 220 Prozent im Südsudan und 180 Prozent im Sudan zum Beispiel", so die Weltbank. Lediglich der Reispreis sei im fraglichen Zeitraum zurückgegangen (im Schnitt um vier Prozent). Wichtigste Ursache für die aktuelle Nahrungsmittelkrise sind ungewöhnlich schlimme Wetterbedingungen. So habe ein beispiellos heißer und trockener Sommer in den USA enorme Ernteschäden bei Mais und Soja angerichtet; für beide Produkte sind die USA der weltgrößte Exporteur. Auch in Russland, der Ukraine und Kasachstan habe Hitze die Weizenernte geschmälert. Und in Indien dürften der Weltbank zufolge unterdurchschnittliche Regenfälle während des Monsuns für reduzierte Reisernten sorgen.

Auch für die kommenden Monate können die Weltbank-Experten noch keine Entwarnung geben: Als Unsicherheitsfaktor gilt vor allem das Klimaphänomen El Niño, das Wasser- und Luftströme vor allem im und über dem tropischen Pazifik verändert und im Abstand von ein paar Jahren auftritt. Langfristig werde durch das Wachstum der Weltbevölkerung die Versorgung zunehmend unsicher. dpa/epd

Foto: afp

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