Verkauf an Magna soll Opel retten

Berlin/Rüsselsheim. Opel mit seinen mehr als 25 000 Mitarbeitern gehört künftig mehrheitlich dem Auto-Zulieferer Magna und russischen Investoren. Der bisherige Mutter-Konzern General Motors (GM) beschloss die Trennung nach mehr als 80 Jahren. Magna will nach bisherigen Informationen rund 3000 Stellen in Deutschland streichen, aber alle vier Opel-Standorte erhalten

Berlin/Rüsselsheim. Opel mit seinen mehr als 25 000 Mitarbeitern gehört künftig mehrheitlich dem Auto-Zulieferer Magna und russischen Investoren. Der bisherige Mutter-Konzern General Motors (GM) beschloss die Trennung nach mehr als 80 Jahren. Magna will nach bisherigen Informationen rund 3000 Stellen in Deutschland streichen, aber alle vier Opel-Standorte erhalten. Nach Angaben von GM-Verhandlungsführer John Smith (Foto: ddp) soll die Vereinbarung mit Magna in zwei bis drei Wochen unterschriftsreif sein.

Die Bundesregierung hatte in dem zehn Monate langen Poker zuletzt ihre Unterstützung von 4,5 Milliarden Euro von einer Entscheidung für Magna abhängig gemacht. GM wird nun den Mehrheitsanteil von 55 Prozent an den österreichisch-kanadischen Zulieferer sowie dessen russischen Partner Sberbank verkaufen und 35 Prozent behalten. Zehn Prozent soll die Belegschaft übernehmen. Magna und Sberbank teilen sich die 55 Prozent je zur Hälfte.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hofft nun an einen Neuanfang bei Opel. Sie glaube, dass alle Punkte in den Verhandlungen "beherrschbar" seien, sagte Merkel. Nach Angaben aus Regierungskreisen machte Berlin für den Verkauf an den Wunschkandidaten Magna keine neuen Zugeständnisse an GM. Neben dem Überbrückungskredit von 1,5 Milliarden Euro, der Opel seit Monaten über Wasser hält, wollen Bund und Länder dem Opel-Käufer Magna weitere drei Milliarden Euro Bürgschaften gewähren.

GM-Vertreter John Smith erklärte, kleinere Vereinbarungen etwa über die Zusammenarbeit beim Einkauf und finanzielle Zugeständnisse der Belegschaft seien noch offen. Auch mit der Bundesregierung müsse es weitere Gespräche geben. Aus Regierungskreisen wurde bekannt, GM habe sich letztlich aus finanziellen Gründen für die Trennung von Opel entschieden. Eine Sanierung habe GM nicht stemmen können. , Seite A 4: Meinung dpa/afp

Hintergrund

Ausgerechnet zwei Vertreter Deutschlands im Beirat der Opel-Treuhandgesellschaft tragen die gestern präsentierte Lösung nicht mit. Der Abgesandte der Bundesregierung bezweifelt, dass sich Opel am Markt durchsetzen wird. Er stimmte gegen den Verkauf Auch der Vertreter der Bundesländer äußerte Kritik, enthielt sich jedoch. Die beiden wurden überstimmt, der Beirat genehmigte damit den Verkauf an Magna. red

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