Streng nach Gesetz

Rassismus lebt! – das ist die Reaktion vieler Farbiger in den USA nach dem Freispruch für den weißen Nachbarschaftswächter George Zimmerman. Sie glauben: Hier wurde der Mord an einem schwarzen Teenager nicht gesühnt, weil der Täter eine weiße Hautfarbe hat.

Und tatsächlich kann das Vorurteil, dass farbige Menschen stets dunkle Absichten hegen, eine Rolle bei der Verfolgung von Trayvon Martin gespielt haben. Doch beim wirklich strafrechtlich relevanten Vorgang - dem Kampf der beiden und dem Todesschuss - fehlten der Anklage die unbestreitbaren Fakten, um das von der Verteidigung geltend gemachte Notwehr-Argument auszuhebeln. Am Ende entschieden die Geschworenen streng nach Gesetz. Und das besagt in Florida, dass im Fall einer Bedrohung auch der Tod eines der Streitpartner in Kauf genommen werden darf.

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