Gondwana war und bleibt ein Politikum

Saarbrücken · Als Leit-Investition für die Entwicklung des früheren Gruben-Standortes Reden galt der Urzeit-Themenpark Gondwana von Matthias Michael Kuhl. Eröffnet wurde er 2008.

Kuhl kaufte 20 Hektar für einen Euro vom Land und investierte 14 Millionen, das Land schoss aus Wirtschaftsförder- und Tourismusmitteln fünf Millionen zu. Zusätzlich sanierte Kuhl für 8,7 Millioen Euro das Zechengebäude. Das Land mietete es für Behördenunterbringung auf 25 Jahre zurück (1,2 Millionen Euro pro Jahr). 2010 kritisierte der Landsrechnungshof die Subventionspraxis. Kurz darauf drohte Kuhl mit der Schließung des Parks wegen Geschäftsschädigung.

Die neue Jamaika-Landesregierung geriet in Rettungs-Zwang: Gondwana II wurde angekündigt. Kurz darauf startete ein Reden-Untersuchungsausschuss. Im Abschlussbericht warfen SPD und Linke der CDU-Landesregierung Steuerverschwendung in Höhe von 20 Milionen Euro vor. Grüne und FDP - vor Eintritt in die Jamaika-Koalition scharfe Kritiker des Projektes, zwischenzeitlich in Mitverantwortung - rügten zumindest die "Intransparenz" der Verträge. Inzwischen ist die SPD in Regierungsverantwortung. Anke Rehlinger, einst Vorsitzende des Reden-Ausschusses, ist heute als Wirtschaftsministerin zuständig für die Strukturholding Saar, der durch Rückkauf von Kuhl wieder ein Großteil des Areals in Reden gehört.

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