Einigung im Kita-Streit: Mehr Geld für Erzieher

Frankfurt/Saarbrücken. Die massivsten Erzieher-Streiks in der Geschichte der Bundesrepublik sind beendet: Nach einem fünftägigen Abschluss-Marathon einigten sich Gewerkschaften und Arbeitgeber gestern auf deutliche Gehaltszuwächse für die 220 000 Beschäftigten in kommunalen Kindertagesstätten und Sozialeinrichtungen. Die Neuregelungen sollen zum 1. November in Kraft treten

Frankfurt/Saarbrücken. Die massivsten Erzieher-Streiks in der Geschichte der Bundesrepublik sind beendet: Nach einem fünftägigen Abschluss-Marathon einigten sich Gewerkschaften und Arbeitgeber gestern auf deutliche Gehaltszuwächse für die 220 000 Beschäftigten in kommunalen Kindertagesstätten und Sozialeinrichtungen. Die Neuregelungen sollen zum 1. November in Kraft treten.

Für die Erzieherinnen und Sozialarbeiter in den 16 verschiedenen Entgeltgruppen steigen die Monatsgehälter brutto um durchschnittlich 120 Euro. Sozialarbeiter können teilweise mit einem Plus von mehr als 250 Euro rechnen. Genaue Prozentzahlen wurden wegen der komplizierten Tariftabellen nicht genannt. Die Verhandlungspartner vereinbarten außerdem einen Tarifvertrag für besseren Gesundheitsschutz.

"Der Abschluss fällt den Kommunen nicht leicht, wir sind in einer tiefen Finanzkrise", sagte der Präsident der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände, Thomas Böhle. Die Einigung werde die Kommunen jährlich mit 500 bis 700 Millionen Euro belasten. Frank Bsirske, Chef der Gewerkschaft Verdi, nannte die Einigung einen "Schritt nach vorne, der aber hätte weiträumiger ausfallen können". Vorausgegangen war eine stundenlange kontroverse Debatte in der Streikkommission der Gewerkschaft.

Alfred Staudt, Landesbezirksleiter von Verdi Saar, bezeichnete den Kompromiss als "respektabel". Er appellierte an die Mitglieder, dem Verhandlungsergebnis zuzustimmen. Richard Nospers, Geschäftsführer des Städte- und Gemeindetags Saar, schätzte die Mehrkosten im Saarland auf 7,5 bis zehn Millionen Euro pro Jahr. Gegenüber unserer Zeitung forderte er zusätzliche Mittel vom Bund. und Interview, Seite A 4: Meinung dpa/epd/red

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