Neuster Drogenbericht Weniger Qualm, viele Tabaktote, zu viel Alkohol

Berlin · Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler, machte bei der Vorstellung des neuesten Drogen- und Suchtberichtes gestern in Berlin klar: Eine Cannabis-Legalisierung kommt für sie nicht in die Tüte.

Doch es ging in der Hauptstadt auch um andere Drogen. Hier ein Überblick.

Wie halten es die Deutschen generell mit dem Rauchen?

Immer seltener wird zur Zigarette gegriffen. So sank die Raucherquote bei Erwachsenen seit 2003 um etwa 30 Prozent, der Anteil rauchender Jugendlicher hat sich in den letzten Jahren um zwei Drittel verringert. Aufklärungskampagnen und Rauchverbote haben ihre Wirkung erzielt. Laut Drogenbericht gibt es wegen der Langzeitfolgen aber immer noch 120 000 Tabaktote im Jahr. Deshalb will Mortler einen neuen Anlauf für ein Tabakwerbeverbot starten. Der Gesetzentwurf liegt nach Widerstand aus der Unionsfraktion seit zwei Jahren auf Eis. Vor allem Volker Kauder hatte ihn blockiert – aber der ist jetzt nicht mehr Fraktionschef.

Wovor warnt Mortler noch?

Vor den Gefahren des Passivrauchens im Auto. Für ein Rauchverbot beim Fahren wolle sie sich aber nicht „verkämpfen“. Aufklärung sei hier eine „schnellere und wirksamere Variante“. Außerdem wechseln viele Raucher auf E-Zigaretten in der Annahme, damit Risiken zu entgehen. Es stimme zwar, so die CSU-Frau, dass das „Dampfen“ weniger krebserregend sei. Aber gesundheitlich unproblematisch sei es deshalb nicht. Auch würden E-Zigaretten und Erhitzer oft als Mittel zur Entwöhnung genutzt – meist jedoch mit mäßigem Erfolg. Vor allem Jüngere im Alter von 16 bis 29 Jahren probieren E-Zigaretten aus, laut Bericht hat jeder Fünfte schon mal zur E-Zigarette gegriffen.

Wir halten es die Deutschen mit dem Alkohol?

Getrunken wird nach wie vor viel. Im internationalen Vergleich zählt Deutschland beim Pro-Kopf-Verbrauch nach wie vor zu den Hochkonsumländern, hinter Tschechien, Polen, Österreich und Belgien. Die gute Nachricht: Vor allem bei Jugendlichen ist der riskante Konsum wie das sogenannte Rauschtrinken rückläufig. Alles in allem greifen 18 Prozent der Männer und 14 Prozent der Frauen zu oft zur Flasche.

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