Bundeswehr bleibt noch jahrelang in Afghanistan

Berlin/Saarlouis · Der Kampfeinsatz in Afghanistan läuft Ende nächsten Jahres aus. Doch die Bundeswehr wird wohl auch nach 2014 im Land bleiben: Deutsche Soldaten sollen dort noch auf Jahre hinaus ausbilden und die einheimische Armee unterstützen.

Die Bundeswehr soll auch nach dem für Ende 2014 geplanten Abschluss des Kampfeinsatzes in Afghanistan präsent sein. Die Bundesregierung werde der Nato anbieten, ab 2015 zunächst für die Dauer von zwei Jahren 600 bis 800 Soldaten in dem Land zu stationieren, teilte Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) gestern mit. Danach sollen auf unabsehbare Zeit noch 200 bis 300 Soldaten für Ausbildung, Beratung und Unterstützung der afghanischen Armee zur Verfügung stehen. Mit der Fortsetzung des Engagements wolle man die Ergebnisse des bisherigen Einsatzes sichern, so der Minister. Voraussetzung dafür seien unter anderem eine Resolution des UN-Sicherheitsrats und eine "formelle Einladung" der afghanischen Regierung. "Wir wollen willkommen sein", sagte de Maizière.

Die Bundeswehr ist seit mehr als elf Jahren in Afghanistan im Einsatz, von Beginn an waren immer wieder Mitglieder der Saarland-Brigade an der Mission beteiligt. Fünf von ihnen kamen in Afghanistan ums Leben, sechs wurden bei Kämpfen verletzt. Insgesamt starben 52 deutsche Soldaten beim Einsatz am Hindukusch. Ende nächsten Jahres soll der Nato-Kampfeinsatz enden und eine Ausbildungsmission mit 8000 bis 12 000 Soldaten beginnen. Dafür machte Deutschland nun als erstes Nato-Land ein konkretes Angebot. Bis Ende 2016 soll die Bundeswehr demnach im Norden Afghanistans bleiben. Danach sollen sich ihre Aktivitäten auf die Hauptstadt Kabul beschränken. Außenminister Guido Westerwelle (FDP) sagte, auch das zivile Engagement in Afghanistan werde nach 2014 weitergehen. > , Meinung

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