Auch im Saarland trieb ein falscher Arzt sein Unwesen

Saarbrücken. Möchtegern-Ärzte treiben auch in Deutschland ihr Unwesen. Zuletzt wurde im Herbst ein Fall in Magdeburg bekannt. Dort steht ein 47-Jähriger aus Jordanien im Verdacht, sich mit gefälschten Urkunden eine Stelle an der Uniklinik ergaunert zu haben. Womöglich ist er verantwortlich für den Tod einer Frau, die er an der Bandscheibe operiert hatte

Saarbrücken. Möchtegern-Ärzte treiben auch in Deutschland ihr Unwesen. Zuletzt wurde im Herbst ein Fall in Magdeburg bekannt. Dort steht ein 47-Jähriger aus Jordanien im Verdacht, sich mit gefälschten Urkunden eine Stelle an der Uniklinik ergaunert zu haben. Womöglich ist er verantwortlich für den Tod einer Frau, die er an der Bandscheibe operiert hatte.Im März 2012 verurteilte das Landgericht Essen einen 60 Jahre alten angeblichen Betriebsarzt zu dreieinhalb Jahren Gefängnis. Der Mann hatte sein Medizinstudium vor über 30 Jahren nach nur sechs Semestern abgebrochen. Mit gefälschten Zeugnissen und Urkunden hatte er trotzdem immer wieder Anstellungen gefunden.

Zu fast vier Jahren Haft wurde im Mai 2011 ein falscher Arzt verurteilt, der in Bayern und Baden-Württemberg mehr als 150 Patienten unrechtmäßig behandelt hatte. Der 27-Jährige hatte zugegeben, sich seine Zulassung im Internet mit Hilfe von Google besorgt zu haben.

Bereits 2005 hatte das Landgericht Bochum einen Mann ins Gefängnis geschickt, der jahrelang als Arzt aktiv gewesen war. Er hatte gestanden, Zeugnisse und die Approbations-Urkunde gefälscht zu haben. Nach seinen Worten habe kein Arbeitgeber Original-Unterlagen verlangt.

Im Saarland sorgte Mitte der 90er Jahre ein Pseudo-Mediziner für Aufsehen, der über Monate in einem Illinger Ortsteil gewirkt hatte, ohne Abitur gemacht oder studiert zu haben. Kein Patient habe sich beschwert, falsch behandelt worden zu sein, hieß es später vor dem Landgericht Saarbrücken, das den Mann 1998 wegen mehrerer Fälle von Betrug, Untreue und Urkundenfälschung sowie unerlaubten Führens akademischer Titel zu drei Jahren Gefängnis verurteilte. dpa/tho

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