Altmaier will Milliarden bei Energiewende sparen

Berlin/Saarbrücken. Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) will mit Gratis-Energieberatung und besserer Koordinierung die Kosten der Energiewende massiv drücken. Insbesondere wolle er die Bürger beim Stromsparen unterstützen, damit sie nicht zu stark belastet werden, sagte Altmaier bei der Vorstellung seines Arbeitsprogramms bis zur Bundestagswahl 2013

Berlin/Saarbrücken. Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) will mit Gratis-Energieberatung und besserer Koordinierung die Kosten der Energiewende massiv drücken. Insbesondere wolle er die Bürger beim Stromsparen unterstützen, damit sie nicht zu stark belastet werden, sagte Altmaier bei der Vorstellung seines Arbeitsprogramms bis zur Bundestagswahl 2013. Die Energiewende müsse bezahlbar bleiben, sagte Altmaier. Angesichts der Angst vor steigenden Strompreisen betonte der Saarländer, die Energiewende dürfe keine "schwerwiegenden sozialen Verwerfungen" verursachen.Nach den Plänen des Ministers sollen die Energie-Berater vor allem einkommensschwache Haushalte und Rentner unterstützen. Damit könnten über 30 Prozent Strom gespart werden. "Das wäre eine Möglichkeit, steigende Strompreise auszugleichen", sagte Altmaier. Das saarländische Energieministerium verwies derweil auf seine bereits bestehende Gratis-Hotline rund um Energiesparen und aktuelle Förderprogramme.

Um die Kosten der Energiewende zu drücken, will Altmaier zudem das Gesetz zur Förderung von Öko-Strom überarbeiten. Bis Ende September soll der Entwurf fertig sein. Ziel sei es, die derzeitige Umlage mittelfristig auslaufen zu lassen. Insgesamt soll das Projekt der Energiewende aus Altmaiers Sicht ein "identitätsstiftendes Gemeinschaftswerk" werden. Unter anderem müsse der "falsche Gegensatz von Umwelt und Wirtschaft" überwunden werden.

SPD, Grüne und Umweltverbände bewerteten die Pläne des Ministers kritisch. Es gebe keine neuen Lösungsansätze für die Energiepolitik, monierte SPD-Fraktionsvize Ulrich Kelber. Der Naturschutzbund Deutschland vermisste klare Ansagen. Sogar im FDP-geführten Bundeswirtschaftsministerium wurde der Vorschlag zur Stromspar-Beratung mit Skepsis aufgenommen. Dies sei "keine neue Idee", hieß es. Zustimmung kam dagegen aus der Industrie. Deren Dachverband lobte Altmaiers Papier als "positiven Beitrag" zur energie- und umweltpolitischen Debatte. , A 4: Meinung dpa/dapd/red

Foto: dpa

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