Altmaier sieht Risiken bei Energiewende

Berlin. Bundesumweltminister Peter Altmaier hat vor sozialen Verwerfungen durch die Energiewende gewarnt. "Wenn wir nicht aufpassen, dann kann die Energiewende zu einem sozialen Problem werden", sagte er. Der saarländische CDU-Politiker begründete die Warnung mit möglicherweise steigenden Energiekosten

Berlin. Bundesumweltminister Peter Altmaier hat vor sozialen Verwerfungen durch die Energiewende gewarnt. "Wenn wir nicht aufpassen, dann kann die Energiewende zu einem sozialen Problem werden", sagte er. Der saarländische CDU-Politiker begründete die Warnung mit möglicherweise steigenden Energiekosten. Bei der Ersetzung der Atomenergie durch erneuerbare Energien sei "die Frage der Bezahlbarkeit von Energie aus den Augen verloren" worden, räumte er ein. Er wolle für September Sozialverbände, Verbraucherschützer und Politik zu einem runden Tisch einladen, sagte er in einem Gespräch mit der "Bild am Sonntag".Zugleich äußerte er Zweifel an der planmäßigen Umsetzbarkeit der Energiewende. Es stelle sich die Frage, ob es wirklich gelingen werde, den Stromverbrauch wie vorgesehen bis zum Jahre 2020 um zehn Prozent zu senken. Ebenfalls skeptisch beurteilte Altmaier die Zielvorgaben bei der Elektromobilität. Es werde bis 2020 "möglicherweise deutlich weniger Elektroautos" geben als bislang angenommen. Altmaier räumte Versäumnisse bei der Energiewende ein, die noch unter seinem Vorgänger Norbert Röttgen (CDU) geplant worden war.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) stellte sich hinter die Einschätzungen des neuen Umweltministers. Die Umsetzung der Energiewende erfordere noch "viel Mühe", sagte Merkel in der ZDF-Sendung "Berlin direkt". SPD-Chef Sigmar Gabriel wertete die Äußerungen als Eingeständnis, dass Schwarz-Gelb bei der Energiewende "bislang komplett versagt" habe. , siehe auch Seite A 3 afp

Foto: dpa

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