Streit um Fordo belastet Atomgespräche mit dem Iran

Washington/Teheran. Die erst kürzlich fertiggestellte iranische Atomanlage Fordo sorgt für weiteren Zündstoff im Atomstreit mit Teheran. Einem US-Pressebericht zufolge will der Westen bei der neuen Verhandlungsrunde am Samstag in Istanbul eine Schließung der unterirdischen Anlage fordern

Washington/Teheran. Die erst kürzlich fertiggestellte iranische Atomanlage Fordo sorgt für weiteren Zündstoff im Atomstreit mit Teheran. Einem US-Pressebericht zufolge will der Westen bei der neuen Verhandlungsrunde am Samstag in Istanbul eine Schließung der unterirdischen Anlage fordern. Der iranische Außenminister Ali Akbar Salehi rief gestern jedoch alle Seiten auf, ohne "Vorbedingungen" in das Treffen zu gehen.Die USA und die EU-Staaten wollten bei den Verhandlungen mit dem Iran die Schließung von Fordo, den Stopp der Urananreicherung und die Verlagerung der bestehenden Uranbestände ins Ausland fordern, hatte die US-Zeitung "New York Times" am Samstag unter Berufung auf westliche Diplomaten berichtet. Die Forderung nach einer Aufgabe der Urananreicherungsanlage Fordo nahe der zentraliranischen Stadt Ghom werde für Teheran jedoch schwer zu akzeptieren sein.

Der Chef des iranischen Atomprogramms, Fereidun Abbassi Davani, sprach von "unlogischen" Forderungen. Der Iran werde nur so viel angereicherten Brennstoff produzieren, wie für den Reaktor in Teheran und einen zweiten Forschungsreaktor, der noch errichtet werden solle, benötigt werde. Zwischen den Anreicherungsanlagen in Fordo und Natans gebe es "keinen Unterschied". Beide seien "wegen des Risikos von Angriffen" unterirdisch angelegt worden.

Mehrere westliche Regierungen verdächtigen Teheran, unter dem Deckmantel seines zivilen Atomprogramms am Bau einer Atombombe zu arbeiten. Die iranische Führung bestreitet dies jedoch. afp

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