Poroschenko will mit Separatisten in Ostukraine verhandeln

Kiew · Im Ringen um Frieden für die Ostukraine hat Präsident Petro Poroschenko gestern gemäßigten Separatisten Gespräche angeboten. „Ich bin bereit, mit denen zu diskutieren, die auf Abwegen sind, die irrtümlich separatistische Haltungen eingenommen haben“, sagte er im ukrainischen Fernsehen.

Mit Aufständischen, die "Terrorakte, Morde oder Folter" begangen hätten, sei aber kein Dialog möglich. Die moskautreuen Gruppen wollen jedoch nur unter Vermittlung Russlands mit der Zentralmacht in Kiew verhandeln.

Kremlchef Wladimir Putin forderte mit Nachdruck ein Ende der Kämpfe und den Beginn von Verhandlungen im Nachbarland. Seit Freitagabend gilt eine einwöchige Feuerpause der ukrainischen Armee. Trotzdem kam es zu Schusswechseln. Armee und Aufständische werfen sich gegenseitig vor, die Waffenruhe zu missachten. Separatisten hätten im Raum Lugansk einen Grenzposten mit Granatwerfern angegriffen, teilte ein Militärsprecher in Kiew mit. Militante Gruppen im Raum Donezk sagten wiederum, die Sicherheitskräfte würden weiterhin Stellungen unter Feuer nehmen. Poroschenko hatte den Einheiten einen Schusswechsel nur zur Verteidigung erlaubt.

Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident François Hollande riefen Putin gestern bei einem Telefonat dazu auf, Poroschenkos Friedensplan zu unterstützen. Beide wiesen auf die Bedeutung der Kontrollen an der ukrainisch-russischen Grenze hin, um ein Eindringen bewaffneter Einheiten oder von Transporten zu verhindern.

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