Große Koalition infrage gestellt JU vor Kampfkandidatur: Bewerber Gruhner fordert Renten-Kehrtwende

Berlin · Stefan Gruhner, Kandidat für den Bundesvorsitz der Jungen Union (JU), hat eine Kehrtwende in der CDU-Rentenpolitik gefordert und die große Koalition infrage gestellt. „In Verteilungsfragen müssen wir feststellen, dass seit Jahren sehr viel für die ältere Generation getan wird.

 Der Kandidat für den Bundesvorsitz der Jungen Union (JU), Stefan Gruhner.

Der Kandidat für den Bundesvorsitz der Jungen Union (JU), Stefan Gruhner.

Foto: dpa/Michael Reichel

Die Rente mit 63 ist dafür ein Beispiel, die Grundrente ein weiteres“, schrieb er im Focus. Da die Belastungen für die Jüngeren steigen würden, müsse „Schluss sein mit einer Politik der Rentengeschenke, die nur noch die über 60 Jahre alten Wähler im Blick hat“.

Gruhner ist Landtagsabgeordneter und Chef des Unions-Nachwuchses in Thüringen. Auf dem Sonder-JU-Deutschlandtag am 16. März in Berlin tritt er in einer Kampfkandidatur gegen den niedersächsischen JU-Chef Tilman Kuban an. Die vorgezogene Wahl ist nötig, weil der bisherige Vorsitzende Paul Ziemiak im Dezember zum CDU-Generalsekretär gewählt worden war. Gruhner und Kuban wollen auch mit kritischen Äußerungen gegenüber der Unionsspitze das Gewicht der JU stärken. „Wir müssen zur Halbzeit der Groko im Herbst kritisch Bilanz ziehen: Werden die Interessen der jungen Generation in diesem Bündnis ausreichend berücksichtigt? Wenn nicht, können wir diese Groko nicht fortsetzen“, verlangte Gruhner. Ein CDU-Parteitag solle dann darüber abstimmen.

Der 34 Jahre alte Gruhner gilt als Favorit bei der Wahl. Er wäre allerdings eine Art Übergangskandidat, weil er schon in im Herbst die JU-Altersgrenze von 35 Jahren erreicht. Laut JU-Satzung dürfte er aber die komplette zweijährige Amtszeit Vorsitzender bleiben.

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