Arbeitsverbot für Asylbewerber wird gelockert – Nur 3,7 Prozent haben einen Job

Saarbrücken · Wie die „Saarbrücker Zeitung“ unter Berufung auf Regierungskreise berichtet, soll Flüchtlingen der Zugang zum Arbeitsmarkt bereits neun Monate nach ihrer Ankunft gestattet werden.

Saarbrücken. Das Arbeitsverbot für Asylbewerber wird gelockert. Wie die "Saarbrücker Zeitung" unter Berufung auf Regierungskreise berichtet, soll Flüchtlingen der Zugang zum Arbeitsmarkt bereits neun Monate nach ihrer Ankunft gestattet werden. Bislang liegt die Frist in Deutschland bei einem Jahr. Darauf hätten sich die zuständigen Minister der EU-Staaten geeinigt. Die Bundesregierung hatte zunächst für eine Beibehaltung der geltenden Regelung plädiert, stimmte dem Kompromiss aber schließlich zu. Ursprünglich wollte Brüssel eine Fristverkürzung auf sechs Monate erreichen. Dem Kompromiss muss noch das EU-Parlament zustimmen.

Wegen der geltenden, strengen Auflagen ist die Zahl der arbeitenden Asylbewerber in Deutschland sehr niedrig. Nach den aktuell verfügbaren Daten des Statistischen Bundesamtes gab es im Jahr 2010 rund 130.300 Flüchtlinge mit Anspruch auf Hilfen nach dem Asylbewerberleistungsgestz. Lediglich 3,7 Prozent von ihnen hatten demnach einen Job. Das waren 4821 Personen. Davon wiederum arbeitete nur etwa jeder dritte in Vollzeit. Der Rest ging einer Teilzeitbeschäftigung nach. Die Leistungen für Asylbewerber kosteten den Staat 2010 rund 815 Millionen Euro.

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