HWWI-Chef Straubhaar hält DIW-Vorstoß für populistisch – Zuerst Kostenfrage klären

Saarbrücken · „Der Vorschlag kommt zum falschen Zeitpunkt. An erster Stelle steht doch die Frage, welche Kosten überhaupt entstehen“, sagte Straubhaar der „Saarbrücker Zeitung“.

Saarbrücken. Der Direktor des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI), Thomas Straubhaar, hat die DIW-Idee einer Extra-Abgabe für Reiche zur Bekämpfung der Euro-Krise als populistisch zurückgewiesen. "Der Vorschlag kommt zum falschen Zeitpunkt. An erster Stelle steht doch die Frage, welche Kosten überhaupt entstehen", sagte Straubhaar der "Saarbrücker Zeitung". Erst danach könne man sich über die Finanzierung unterhalten. "Jetzt schon eine Extra-Steuer oder Abgabe einzuführen, ist unsinnig", meinte Straubhaar.

Was Deutschland angehe, so gebe es hier gegenwärtig kein Liquiditätsproblem "und verglichen mit anderen Ländern eher einen gesunden Staatshaushalt". Für eine Verwirklichung des DIW-Vorschlags in Euro-Krisenländern seien dagegen zunächst einmal funktionierende Verwaltungsstrukturen notwendig. "Griechenland ist nicht einmal in der Lage, die Mehrwertsteuer und die ganz normale Einkommensteuer ordentlich einzuziehen. Was soll da eine Reichensteuer auf dem Papier?", kritisierte Straubhaar.

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