FDP-Europaabgeordneter Chatzimarkakis wirft Parteichef Rösler wegen Griechenland-Äußerungen große „Unprofessionalität“ vor

Berlin / Saarbrücken · Berlin / Saarbrücken. Die Äußerungen des FDP-Vorsitzenden und Vizekanzlers Philipp Rösler zur Lage in Griechenland sind auf heftige Kritik des griechischstämmigen FDP-Europaabgeordneten Jorgo Chatzimarkakis gestoßen.

Chatzimarkakis, der zurzeit in dem Krisenland unterwegs ist, sagte der "Saarbrücker Zeitung", das "Ausmaß Unprofessionalität" der Rösler-Äußerungen erstaune ihn und überrasche in ganz Europa. Gerade erst sei die Troika in Griechenland eingetroffen, um sich über die Lage zu informieren. Ihren Bericht gebe sie im September ab. Zudem gehe die neue griechische Regierung die Reformen und Privatisierungen mit großer Kraft an. Das habe offenbar nicht jeder in Deutschland registriert. "Wenn Philipp Rösler in einer solchen Situation den Daumen schon nach unten senkt, frage ich mich: Auf welchem Planeten lebt er?" Rösler habe sich offenbar auf Pressemeldungen über den angeblichen Stopp der IWF-Hilfen verlassen, statt den Troikabericht abzuwarten. Von der Bundesregierung forderte Chatzimarkakis, Griechenland angesichts einer nunmehr fünf Jahre dauernden Rezession mehr Zeit für seine Reformen zu geben. Die habe mit dem Bankenrettungspaket auch Spanien bekommen.

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