Immer mehr Afrikaner flüchten über das Mittelmeer

Luxemburg/Berlin · Die EU-Kommission hält die Flüchtlingssituation an den europäischen Mittelmeergrenzen weiterhin für „sehr kritisch“. Zwar könnten zahlreiche Menschen aus Seenot gerettet werden, gleichzeitig befinde sich die Zahl der Bootsflüchtlinge jedoch auf einem dramatisch hohen Stand, heißt es in einem Bericht, den die EU-Innenkommissarin Cecilia Malmström gestern bei einem EU-Innenministertreffen in Luxemburg vorstellte.



Die Kommissarin verwies darauf, dass allein in Italien zwischen Januar und Mai 2014 rund 35 000 Menschen angekommen seien. Das waren fast so viele wie in ganz 2013. Auch die spanische und die griechische Grenze stünden unter erheblichem Druck, berichtet Malmström. Einen Fokus legt die EU darauf, enger mit Drittländern zusammenzuarbeiten, damit Flüchtlinge sich gar nicht erst auf riskante Routen in Richtung EU begeben. Innenminister de Maizière unterstrich, Deutschland habe im EU-Vergleich bereits mit Abstand die meisten Menschen aus Syrien aufgenommen. "Andere sollten mehr tun", sagte er.

Am Rande des Innenministertreffens kam es zu tumultartigen Protesten. Etwa 60 Flüchtlinge versuchten, die Konferenz zu stürmen. Zuvor waren sie drei Tage friedlich durch die Region gezogen, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen.

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