Hochschulen im Saarl and warnen vor Schrumpfkur

Rund ein Fünftel weniger Studenten und Professoren, ein stark geschrumpftes Studienangebot: Die Chefs der saarländischen Hochschulen warnen vor harten Einschnitten durch die Sparvorgaben der Landesregierung.

Saarbrücken. Die saarländischen Hochschulen werden im Jahr 2020 möglicherweise gut 5000 Studenten weniger ausbilden können als heute und rund 90 Professoren weniger beschäftigen. Das folge aus den Sparvorgaben der Landesregierung für die Saar-Universität und die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW), erklärten gestern Uni-Präsident Volker Linneweber und HTW-Rektor Wolrad Rommel. Gemeinsam mit den Hochschulleitungen präsentierte Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) ein Strukturkonzept, das als Basis für eine "breite öffentliche Diskussion" dienen und in einen landesweiten Hochschul-Entwicklungsplan münden soll. Derzeit zählt die Universität noch 18 600 Studenten und 300 Professoren, die HTW hat 5700 Studenten und 130 Professoren.

Wegen der sinkenden Schülerzahlen sieht das neue Konzept eine deutliche Reduzierung der Lehramtsstudienfächer der Uni vor. Außerdem ist eine Verminderung der Ausgaben für die Hochschulverwaltungen um ein Fünftel geplant. Die Streichung der Zahn- und der Transplantationsmedizin, die in einem Gutachten des Wissenschaftsrats vorgeschlagen wurde, ist demnach vom Tisch. Erhalten bleiben auch die Rechtswissenschaften. Für die Ingenieurwissenschaften haben sich Uni und HTW bereits auf eine intensive Zusammenarbeit in einer sogenannten Kooperations-Plattform verständigt. Ein ähnliches Modell sei nun auch für die Wirtschaftswissenschaften und im Bereich Gesundheit vorgeschlagen, sagte die Ministerpräsidentin.

Während die Landtagsfraktionen von CDU und SPD das Papier als gute Ausgangsbasis für eine Hochschul-Entwicklungsplanung werten, kommt von der Stadt Saarbrücken scharfe Kritik: Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD) hält den Plan für konzeptlos. Die Linksfraktion im Landtag nannte die Kürzungspläne beim Lehramtsstudium unverantwortlich. >

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