Gesundheitsminister einigen sich auf Regelung zur Organspende

Frankfurt/Wiesbaden. Die Gesundheitsminister der Länder haben ihren Streit über die Organspende beigelegt. Sie sprachen sich gestern einstimmig für die sogenannte Entscheidungslösung aus

Frankfurt/Wiesbaden. Die Gesundheitsminister der Länder haben ihren Streit über die Organspende beigelegt. Sie sprachen sich gestern einstimmig für die sogenannte Entscheidungslösung aus. Demnach soll künftig "jeder Bürger, jede Bürgerin wenigstens einmal im Leben bewusst mit der Frage konfrontiert werden, ob er oder sie zur Organspende bereit sei", teilte die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Malu Dreyer (SPD) zum Abschluss einer zweitägigen Konferenz in Frankfurt mit. Die unter anderem von Hessen geforderte Widerspruchslösung, bei der jeder als Organspender in Frage kommt, wenn er das zuvor nicht abgelehnt hat, lehnte die Mehrheit der 16 Länderminister ab. "Der Eingriff ins Selbstbestimmungsrecht geht ihr und der Mehrheit der GMK zu weit", berichtete Dreyer. Der Beschluss sei einstimmig gefasst worden, sagte Hessens Sozialminister Stefan Grüttner (CDU), der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz (GMK). Er hatte bis zuletzt für eine Widerspruchsregelung gekämpft. Einem gemeinsamen Antrag von Bayern und Sachsen-Anhalt, diesen Weg zu gehen, habe sich zuletzt auch das Saarland angeschlossen, berichtete Grüttner. Alle vier hätten in einer Erklärung festgehalten, dass sie eine Widerspruchsregelung für besonders Erfolg versprechend halten. Dennoch stimmten am Ende alle für die Entscheidungslösung, "um ein einheitliches Signal zu geben und die Bürger nicht zu verunsichern".Der saarländische Gesundheitsminister Georg Weisweiler (FDP, Foto: SZ) begrüßte den Konsens für die Entscheidungslösung. "Unser gemeinsames Ziel ist es, jeden Einzelnen noch stärker für die Wichtigkeit von Organspenden zu sensibilisieren und somit eine Steigerung der Organspenden zu erreichen", sagte Weisweiler. dpa/red

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