Donald Trump schlachtet Kölner Attacken aus

Washington · Die Übergriffe gegen Frauen in Köln in der Silvesternacht sorgen auch in den USA für Wirbel. Republikaner-Kandidat Donald Trump nutzte die kriminellen Aktionen, um für seine umstrittene Flüchtlingspolitik zu werben.

Donald Trump war der erste US-Politiker, der sich jetzt zu den Übergriffen auf Frauen in Köln, Hamburg and anderen Städten während der Silvesternacht äußerte. Wie immer nutzte der Präsidentschaftskandidat der Republikaner Twitter , um seine Meinung kund zu tun: "Deutschland erlebt massive Angriffe auf seine Bevölkerung durch Flüchtlinge, die ins Land gelassen wurden. Die Silvesternacht war eine Katastrophe. Denk nach!" Der Immobilien-Millionär nutzt dabei geschickt die kriminellen Aktionen gegenüber deutschen Frauen, um gleichzeitig für seine umstrittene Flüchtlingspolitik zu werben. Denn bei dieser gilt die Null-Toleranz-These gegenüber Muslimen und illegalen Migranten - und das Versprechen, bei einem Wahlsieg eine unüberwindbare Mauer entlang der Grenze zu Mexiko zu bauen.

Die Berichterstattung über die schockierenden Vorgänge beim transatlantischen Partner nimmt derzeit ungewöhnlich breiten Raum ein. Zeitungen wie die "New York Times", "Washington Post" oder "Wall Street Journal " widmeten meist halbseitige Beiträge dem brisanten Thema. "Die Attacken testen Berlins Migranten-Politik" schrieb das "Wall Street Journal ", während in anderen Blättern Überschriften wie "Deutschland unter Schock" oder die Einschätzung zu finden ist, die Ereignisse stellten unabhängig von den Details "Sprengstoff für Kanzlerin Merkel" dar ("Chicago Tribune"). Die Zeitung kommt zu dem Schluss: "Köln zeigt, wie enorm die Aufgabe ist, die Deutschland und anderen Staaten bei der Integration der Flüchtlinge aus dem Mittleren Osten bevorsteht." Die "Washington Post" rechnet in einer ersten Einschätzung mit einem "Ende der deutschen Willkommens-Kultur".

Auch der Fernsehsender CNN beschäftigt sich derzeit ausführlich mit dem Skandal von Köln und der schwelenden Debatte über Konsequenzen. CNN spricht dabei von einem "Feuersturm", den die Übergriffe entfacht hätten. Das populäre konservative Online-Magazin "Breitbart.com" verzeichnete gestern über 5000 Nutzer-Kommentare zu seinen umfassenden Beiträgen über Köln. Einer der Kommentatoren, "Erick568", weist darauf hin: "Viele dieser Frauen stimmten für Merkel. Und die brachte eine Dreiviertel Million junge Männer aus Dritte Welt-Staaten ins Land, die sich nun dort genauso verhalten wie in ihren Heimatländern. Wahlen haben Konsequenzen."

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