Bouillon stoppt Personalabbau bei Saar-Polizei

Saarbrücken · Die Polizei im Saarland wird weiter verstärkt. Die Neueinstellungen werden für 2016 und 2017 von ursprünglich geplanten 80 auf jetzt 110 erhöht. Zudem werden 20 Verwaltungskräfte eingestellt.

. Das Saarland rüstet seinen Sicherheitsapparat mit Blick auf die insgesamt angespannte Lage weiter auf. Der Ministerrat soll bei seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause am Dienstag auf Vorschlag von Innenminister Klaus Bouillon (CDU ) ein weiteres Sicherheitspaket verabschieden. Bouillon bestätigte auf Anfrage SZ-Informationen, wonach die Polizei personell deutlich verstärkt werden soll. Schon zum 1. September werden 110 Kommissaranwärter eingestellt, 29 mehr als im Vorjahr. Auch für 2017 soll die Zahl von 110 Neueinstellungen festgeschrieben werden.

Seit 2015 hat Bouillon bereits drei so genannte Sicherheitspakete durchgesetzt. So wurde unter anderem ein Polizeilicher Ordnungsdienst mit 30 befristeten Kräften installiert, um die ausgebildeten Beamten zu entlasten. Unter dem Strich werden die Kosten für die vier Pakete auf mehr als 15 Millionen Euro beziffert; 5,5 Millionen davon macht nach Hochrechnungen das jetzt vorliegende aus.

Der ursprünglich beschlossene Personalabbau bei der Polizei , die bis Ende 2020 rund 300 Stellen einsparen sollte, ist damit zumindest vorerst gestoppt. Nach SZ-Recherchen ist Bouillons Vorstoß, der auch die befristete Einstellung von 20 Verwaltungsfachkräften beim Polizeipräsidium vorsieht, mit dem Koalitionspartner SPD besprochen. Der Minister geht davon aus, dass das neue Sicherheitspaket einstimmig im Kabinett verabschiedet wird.

Bouillon will auch erfahrene Polizeibeamte länger im aktiven Dienst verpflichten. Auf freiwilliger Basis soll weiteren zehn Beamten, die in den Ruhestand gehen könnten, die Möglichkeit geboten werden, ihre Dienstzeit zu verlängern. 2015 war dies in 23 Fällen der Fall.

Kräftig investieren soll das Land auf Vorschlag des Ministers darüber hinaus in die Schutzausrüstung und Einsatztechnik seiner Sicherheitskräfte. Vorgesehen ist ein Volumen von 945 000 Euro. Gleichzeitig soll das Kabinett die Einrichtung eines neuen Einsatztrainingszentrums auf dem früheren Grubengelände in Göttelborn absegnen. >

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